Nur Pink brachte ein bisschen Leben Die Brit Awards waren „auffällig unauffällig“

London · Die 39. Brit Awards luden in London zum Dösen ein – nur US-Sängerin Pink brachte Leben in die O2-Arena.

Wenig Spektakel und verhaltene Stimmung – so waren die Brit Awards 2019 am Mittwochabend in London. Schauspieler Hugh Jackman eröffnete die renommierte Preisverleihung mit dem Filmsong „The Greatest Show“, doch das blieb ein leeres Versprechen. Der Sänger und Songwriter George Ezra („Budapest“), Newcomerin Jorja Smith („Don‘t Watch Me Cry“), DJ Calvin Harris („Promises“) und die Popband The 1975 („Somebody Else“) waren die Gewinner an einem Abend, der erst in Fahrt kam, als er fast vorbei war.

Harris präsentierte gemeinsam mit Lipa, Sam Smith und Rag‘n‘Bone Man ein Medley seiner Hits, Ezra performte seinen Hit „Shotgun“ mit einer Blaskapelle, und  Jess Glynne (am 19. März in Luxemburg)  schminkte sich bei „Thursday“ auf der Bühne ab. „Am Donnerstag trage ich kein Make-up“, sang sie, „ich habe genug davon, irgendwas zu verdecken.“

„Absolut unglaublich! Einfach verrückt!“, riefen Präsentatorinnen wie „Game of Thrones“-Star Natalie Dorner oder Funk-Legende Nile Rodgers von der Bühne. Es wirkte  fast, als hätten die Veranstalter sie damit beauftragt, die Show abzufeiern. Doch das Publikum in der nicht mal komplett gefüllten O2-Arena, das wie immer zu einem großen Anteil aus Stars und Geschäftsleuten der Musikindustrie bestand, ließ sich davon nicht anstecken. Der Abend sei „auffällig unauffällig“ gewesen, resümierte die Zeitung „The Independent“ treffend.

Immerhin brachte Moderator Jack Whitehall manchen Star in Verlegenheit. Er witzelte, dass sich Girlbands schneller auflösen würden, als Prinz Philip einen Autounfall auf dem Land verursachen könnte, und stichelte gegen die internationalen Stars. „Keiner von ihnen hielt es für nötig vorbeizukommen“, sagte Whitehall. Ariana Grande und Drake schickten belanglose Videobotschaften. Erst zum Abschluss kam  Stimmung in der Halle auf. US-Sängerin Pink („What about us“), die als erste Nicht-Britin den Ehrenpreis (Outstanding Contribution to Music) erhielt, begeisterte mit einem mehr als zehnminütigen, mitreißenden Auftritt und bekam am Ende Ovationen.

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