Werke von Mack und Uecker Die Galerie Palz in Saarlouis zeigt zwei Zero-Künstler

Saarlouis · Von Bülent Gündüz

Die heimlichen Stars der grafischen Kunst sind die Drucker. Nur wenige Handwerker weltweit sind im Stande, den Künstlern jeden Wunsch zu erfüllen. Wie wichtig die Arbeit der Druckereien ist, zeigt die aktuelle Ausstellung in der Galerie Palz in Saarlouis. Dort stellt Galerist Michael Palz mit Günther Uecker und Heinz Mack mal wieder zwei Zero-Künstler aus. Das ist ein lohnendes Geschäft, wie die schon jetzt zahlreich verkauften Grafiken beweisen. Inzwischen muss man bei Palz für die größeren Prägegrafiken Ueckers mehr als 20 000 Euro zahlen und auch für einen Mack-Druck mehr als 4000 Euro.

Heinz Mack ist mit mehreren Serigrafien vertreten. Mit bis zu 33 Sieben wurde die Farbe auf das Büttenpapier aufgebracht. Damit erhält der Druck nicht nur leuchtende Farben, die sehr nah an den originalen Pastellfarben sind, durch die vielen Schichten wird auch der Eindruck eines dickeren Farbauftrages erweckt.

Günther Uecker ist vor allem für seine Nagelbilder bekannt, die im Prägedruckverfahren entstehen. Der Künstler treibt dicke Stahlnägel in ein Brett. Darauf wird dann ein nasses Papier gedrückt und ein Abdruck bleibt zurück. Das erfordert äußerste Präzision, denn sonst reißt das Papier. Die „Nagelbilder“ sind stark abstrakte Werke, die mit reduzierten Mitteln wie Punkt und Linie Dynamik und Bewegung erzeugen. Fast schon poetisch sind die Partituren-Bilder, in denen Uecker die punktförmigen Noten aus Nagelköpfen um schwungvolle Tuschezeichen ergänzt und damit den Eindruck einer Partitur erweckt. So visualisiert er Musik mit emotionalen Gesten.

Beide Künstler arbeiten auf sehr unterschiedliche Weise mit dem Eindruck von Dynamik. Bei Mack ist es ein ruhiges Flimmern und Vibrieren, das durch den Einsatz von Farbe und Schraffur erzeugt wird. Er verwebt verschiedene Farbflächen miteinander. Uecker versteht es mit den einfachen Grundformen und deren Brechung eine Woge der Bewegung durch das Bild zu schieben. In den Partiturbildern kommen die schwungvollen Tuschzeichnungen hinzu. Beide Künstler setzen dabei auf Reduktion als künstlerisches Prinzip. Eine reizvolle Gegenüberstellung.

Läuft bis 3. März. Di-Fr: 10-12.30 Uhr und 14-18 Uhr. Sa/Mo: 10-13.30 Uhr.

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