Kubisch erhält SR-Medienpreis

Saarbrücken. Sie schichtet Klänge und Licht zu Material, malt Bilder mit ihnen oder "baut" Atmosphäre

Saarbrücken. Sie schichtet Klänge und Licht zu Material, malt Bilder mit ihnen oder "baut" Atmosphäre. Synästhetische Erfahrungen sind ihre Spezialität: Christina Kubisch (Foto: SZ), seit 1994 Professorin für Plastik und Audiovisuelle Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, verschmilzt Kunst, Musik und Neue Medien und "mischt" unsere akustischen und visuellen Sinneswahrnehmungen. Die Kunstwelt führt die ausgebildete Malerin und Komponistin schon lange unter "Pionierin der Klangkunst" - jetzt ist sie Preisträgerin des Medienkunstpreises 2009 des Saarländischen Rundfunks.

Aus der Begründung der Jury lässt sich herauslesen, dass Kubisch nicht nur wegen ihres eigenen Schaffens geehrt wird, sondern weil sie eine Generation von neuen, jungen Medienkünstlern ausgebildet und geprägt hat - darunter etwa der hierzulande oft präsente Rolf Giegold.

Kubischs spektakulärste und zugleich populärste Arbeit findet sich im Oberhausener Gasometer: die permanente Licht-Klang-Installation "Licht Himmel" (2006), die den Raum mit blauem Strahlen und klanglichem Glühen nahezu kosmisch auflädt. - Ein großer Wurf. Im Saarland schuf sie unter anderem Installationen für die Saarbrücker Ludwigskirche (1994) und die Stadtgalerie sowie für das Saarlouiser Institut für Aktuelle Kunst (2001). Erst kürzlich lieferte ihre Klasse in der Stadtgalerie bei "Kennzeichen SB" einen der originellsten Beiträge: "100 mal Saarbrücken hören". Kubisch (Jahrgang 1948) lebt seit 1986 in Berlin und ist Mitglied der Akademie der Künste. ce

Preisverleihung: 29. Januar 2010

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