Krisenbank HRE braucht noch mehr Geld

Berlin. Der Staat muss weitere Milliarden in den ums Überleben kämpfenden Finanzkonzern Hypo Real Estate (HRE) pumpen. Das Unternehmen benötige dringend höhere Garantien und mehr Eigenkapital, hieß es gestern in Koalitions- und Finanzkreisen. Seit längerem wird über eine direkte Finanzspritze von mehr als zehn Milliarden Euro spekuliert

Berlin. Der Staat muss weitere Milliarden in den ums Überleben kämpfenden Finanzkonzern Hypo Real Estate (HRE) pumpen. Das Unternehmen benötige dringend höhere Garantien und mehr Eigenkapital, hieß es gestern in Koalitions- und Finanzkreisen. Seit längerem wird über eine direkte Finanzspritze von mehr als zehn Milliarden Euro spekuliert. Die Linke drohte Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) mit einem Untersuchungsausschuss im Bundestag. Parteichef Oskar Lafontaine sagte, weil jeder Bürger mit mehr als 1000 Euro für die HRE-Risiken hafte, müsse geklärt werden, ob sich Steinbrück "über den Tisch ziehen ließ".Die HRE hat schon 102 Milliarden Euro an Garantien und Kapital erhalten. Um Interessen der Steuerzahler zu wahren, dringt der Bund bei der HRE jetzt auf eine Kontrollmehrheit (75 Prozent und eine Aktie oder 95 Prozent). Mit dem "Bankenrettungsgesetz" hat die Regierung auch eine Enteignung ermöglicht. Steinbrück wiederholte gestern, dass der Bund im April zunächst über eine Rettungs-Hauptversammlung die nötigen Kapitalmaßnahmen durchsetzen will. "Wenn dies klappt, dann brauchen wir keine Enteignung." Auch sei alternativ ein Kaufangebot an alle HRE-Aktionäre möglich. Mit einem Einlenken des HRE-Großaktionärs Christopher Flowers, der knapp 25 Prozent der Anteile hält, rechnet Steinbrück nicht: "Herr Flowers wird Preisvorstellungen haben, die weit über das hinausgehen, was in einem Enteignungsverfahren zu zahlen wäre", sagte Steinbrück. dpa

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