Krise trifft Handwerk

Saarbrücken. Die Handwerksbetriebe in der Großregion Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Lothringen hoffen angesichts rückläufiger Umsätze auf eine Belebung durch Konjunkturpakete

Saarbrücken. Die Handwerksbetriebe in der Großregion Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Lothringen hoffen angesichts rückläufiger Umsätze auf eine Belebung durch Konjunkturpakete. "Die Ergebnisse der Konjunkturumfragen zeigen, dass auch das Handwerk in weiten Teilen der Großregion von den Auswirkungen der Krise erfasst wurde", sagte gestern Georg Brenner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer in Saarbrücken zur aktuellen Situation in der Großregion.So hat sich die Lage der Unternehmen im Saarland im ersten Quartal verschlechtert. Davon sind 54 Prozent der Betriebe überzeugt, im Frühjahr 2008 waren es noch 41 Prozent. 55 Prozent der Betriebe gaben an, ihre Umsätze seien gesunken, nur 14 Prozent berichteten von einem Umsatzplus. Auch die Erwartungen sind verhalten. 31 Prozent fürchten eine Verschlechterung der Geschäftslage im zweiten Quartal, nur ein Viertel rechnet mit einer Besserung. Wirkungen aus den Konjunkturpaketen erwartet Brenner im zweiten Halbjahr.

Auch bei der Handwerkskammer Trier gaben knapp 56 Prozent der Unternehmen eine rückläufige Umsatzentwicklung an.

In Luxemburg hat sich die Lage ebenfalls verschlechtert. Vor allem KfZ-Betriebe, aber auch das Baugewerbe, verzeichneten nach Aussage von Michel Brachmond, Direktor der Handwerkskammer Luxemburg, starke Rückgänge. Im Bau beispielsweise sei die Auslastung von durchschnittlich 4,9 auf 4,2 Monate zurückgegangen. Brachmond hofft auf ein Konjunkturpaket vom März, das unter anderem die Kaufkraft erhöht und Infrastrukturprojekte anschiebt.

Etwas anders stellt sich die Lage im Departement Moselle in Lothringen dar. Zwar melden auch hier 39 Prozent der Unternehmen Schwierigkeiten. Doch bei einer weiteren Befragung haben 73 Prozent der Betriebe angegeben, der Umsatz sei stabil oder sogar steigend. Auch wollen 23 Prozent der Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen, während nur sieben Prozent über Entlassungen nachdenken. 15 Prozent der Unternehmen planen sogar Investitionen. Domique Klein von der Handelskammer in Metz führt diesen positiven Trend unter anderem auf Großprojekte zurück, die noch vor der Krise begonnen wurden und die jetzt das Handwerk stabilisieren.

Um das Potenzial der Großregion besser zu nutzen, fordern alle Kammern unter anderem den Ausbau der Infrastruktur sowie die Harmonisierung der Abschlüsse.

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