Kreissparkasse St. Wendel spürt die Lust der Leute am eigenen Haus

St. Wendel. Die niedrigen Zinsen verleiten derzeit viele Menschen dazu, sich für ihr Zuhause etwas zu gönnen. Das spiegelt sich in den Geschäftszahlen der Kreissparkasse St. Wendel auf zweierlei Weise wider

St. Wendel. Die niedrigen Zinsen verleiten derzeit viele Menschen dazu, sich für ihr Zuhause etwas zu gönnen. Das spiegelt sich in den Geschäftszahlen der Kreissparkasse St. Wendel auf zweierlei Weise wider. Von den 173 Millionen Euro, die das Institut im vergangenen Jahr an neuen Krediten bewilligte, entfallen 64 Millionen Euro auf den Privatkundenbereich, und davon 40 Millionen Euro auf den Wohnungsbau. "Viel Geld fließt derzeit in neue Fenster, Heizungen oder die Wärmedämmung", erläutern die Vorstände Josef Alles (Vorsitzender) und Klaus-Dieter Schmitt. "Die Leute machen ihre Häuser fit."Außerdem würden Sparguthaben zurückgefahren, um mit dem Geld neue Wohnungseinrichtungen oder Küchen zu kaufen. In den Kundeneinlagen war dies zu spüren. Sie gingen von 841,4 auf 838,2 Millionen Euro zurück. Wer Geld zurückgelegt hat, nutzte weitgehend die Angebote der Sparkassen-Partnerorganisationen wie zum Beispiel der Deka-Bank, die sich auf Wertpapiere und Vermögensanlagen spezialisiert hat. Dies schlägt sich in den Provisionen nieder, die die Bank für die Vermittlung dieser Geschäfte berechnet. Der Provisionsüberschuss ist um 500 000 Euro auf sieben Millionen Euro gestiegen. Der Zinsüberschuss sank hingegen von 25,5 auf 24,7 Millionen Euro. "Hier schlagen sich die moderaten Kreditzinsen nieder, aber auch der geringere Zinsertrag, den wir für unsere eigenen Anlagen erhalten", erläutert Schmitt. Sollte diese Niedrigzins-Phase weiter anhalten, "müssen wir mit den Kosten runter, weil die Margen weiter schrumpfen", so die Vorstände.

Die niedrigen Darlehens-Zinsen ließen auf der anderen Seite das Kreditgeschäft der Kreissparkasse St. Wendel spürbar wachsen. Das Volumen erhöhte sich um 7,2 Prozent auf 769,8 Millionen Euro. Im Firmenkunden-Bereich wurden mit dem Geld beispielsweise erneuerbare Energien (Windräder, Biogas- oder Photovoltaik-Anlagen) finanziert, aber auch Ersatz- und Modernisierungs-Investitionen getätigt.

Das Ergebnis nach Bewertung liegt wie im Vorjahr bei 4,2 Millionen Euro. Die Bilanzsumme stieg um ein Prozent auf 1,07 Milliarden Euro. Das Institut beschäftigt gut 300 Mitarbeiter.

Vorstandschef Josef Alles (65) geht nach 50 Jahren beruflicher Tätigkeit in den Ruhestand. Heute ist sein letzter Arbeitstag. Er begann seine Laufbahn am 1. April 1963 bei der heutigen Bank 1 Saar, für die er mehr als 28 Jahre tätig war. 14 Jahre stand er an der Spitze der Kreissparkasse St. Wendel. In den Vorstand rückt Marc Klein nach. low

Foto: Sparkasse

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