Korruption vor allem in Krisenländern

Berlin. Korruption trägt nach einer Vergleichsstudie zur dramatischen Entwicklung in den Eurokrisenländern Griechenland, Italien, Portugal und Spanien bei

Berlin. Korruption trägt nach einer Vergleichsstudie zur dramatischen Entwicklung in den Eurokrisenländern Griechenland, Italien, Portugal und Spanien bei. "Der Zusammenhang zwischen Korruption und der aktuellen Haushalts- und Finanzkrise in diesen Ländern kann nicht länger von der Hand gewiesen werden", stellt die Organisation Transparency International in einer Studie über die "Integrität" von 25 europäischen Ländern fest.Ineffizienz, Amtsmissbrauch und Korruption seien in den vier südeuropäischen Krisenländern ein "tief verwurzeltes Problem". Sie würden weder hinreichend kontrolliert noch sanktioniert. Korruption bestehe dort oft aus legalen, aber unmoralischen Praktiken, konstatiert Transparency International.

Als besorgniserregend werden die Entwicklungen in den neuen EU-Mitgliedstaaten in Mittel- und Osteuropa gewertet. In Rumänien und Bulgarien habe eine Fülle neuer Regelungen nicht zu einem Verhaltenswandel geführt. In der Tschechischen Republik, in Ungarn und der Slowakei habe es nach Fortschritten bei der Korruptionsbekämpfung seit dem EU-Beitritt wieder einen Rückfall gegeben.

Am besten schneiden dem Bericht zufolge Dänemark, Norwegen und Schweden ab. Auch Deutschland wird insgesamt gut bis sehr gut bewertet, doch mangele es an einem "kohärenten Ansatz" der Korruptionsbekämpfung.

Beispielhaft und nachahmenswert seien zum Beispiel die Regelungen Lettlands für die Veröffentlichung von Parteienspenden und Nebeneinkünften von Abgeordneten. Besser als Deutschland habe die Slowakei den Zugang zu Informationen der Verwaltung geregelt. "Von der Schweiz können wir lernen, wie das Vergabewesen transparenter gestaltet werden kann", sagte Edda Müller, Vorsitzende von Transparency Deutschland. dpa

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