Kongress beleuchtet die Energiewende

Saarbrücken · Wie ist der aktuelle Stand der Ener giewende? Diese Frage will heute das Institut für Zukunfts-Energiesysteme (Izes) beim 5. Energiekongress im Saarbrücker Schloss diskutieren. Zahlreiche Experten beleuchten dort die unterschiedlichen Aspekte, die die Umstellung auf erneuerbare Energien mit sich bringen.

So widmet sich Joachim Müller-Kirchenbauer von der Technische Universität Berlin der Frage, inwieweit die Energiewende auch bei schleppendem Netzausbau funktioniert. Martin Rühl, Geschäftsführer der Stadtwerke Wolfhagen, zeigt, dass es möglich ist, 100 Prozent erneuerbaren Strom zu vertreiben. Martin Beckmann vom Energieunternehmen Enertrag stellt unterschiedliche Modelle vor, wie Überschuss-Strom genutzt werden kann - sei es für die Erzeugung von brennbarem Gas, sei es für Wärmeerzeugun g.

"In den vergangenen zwei Jahren dominierte ja eher eine negative Sicht auf die Energiewende ", sagt Uwe Leprich, wissenschaftlicher Leiter des Saarbrücker Izes-Instituts. "Der Kongress zeigt, welche unterschiedlichen Facetten es gibt." Eine Facette steuert Niko Paech von der Universität Oldenburg bei, der die Energiewende als "grüne" Variante wirtschaftlichen Wachstums komplett infrage stellt.

In diesem Jahr tritt erstmals die Saar-LB als Kooperationspartner des Izes bei dem Kongress auf. "Wir beschäftigen uns ja schon seit Jahren mit dem Thema der erneuerbaren Energien", sagt Saar-LB-Vorstandschef Werner Severin. "Insofern war die Beteiligung bei dem Kongress für uns ein logischer Schritt." Die Landesbank hat mit über zwei Milliarden Euro Erneuerbare-Energien-Projekte finanziert, rund ein Viertel davon Solar-, der Rest Windanlagen. Vor allem in Frankreich ist die Bank stark engagiert. Dass die Energiewende weltweit vorangeht, davon ist Leprich überzeugt: "Wir sind zwar noch Vorreiter, aber längst nicht mehr alleine."

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