Kommission erhebt schwere Vorwürfe gegen Pharma-Konzerne
Brüssel. Europas Pharma-Riesen sind ins Schussfeld der EU-Kommission geraten. Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes wirft den Unternehmen vor, die Konkurrenz nach Ablauf des Patentschutzes an der Entwicklung preisgünstiger Nachahmer-Präparate (Generika) zu hindern
Brüssel. Europas Pharma-Riesen sind ins Schussfeld der EU-Kommission geraten. Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes wirft den Unternehmen vor, die Konkurrenz nach Ablauf des Patentschutzes an der Entwicklung preisgünstiger Nachahmer-Präparate (Generika) zu hindern. "Zwischen 2000 und 2007 wären Einsparungen in Höhe von drei Milliarden Euro möglich gewesen, wenn Generika ohne Verzögerungen angeboten worden wären", sagte Kroes.Nach Erkenntnissen der Kommission reichen einige Konzerne "eine Vielzahl von EU-weiten Patenten (in einem Fall sage und schreibe 1300) für ein einziges Medikament ein", um so eine preiswerte Nachahmung zu verhindern. Diese Situation sei "nicht erträglich", sagte die Kommissarin. Insgesamt, so schätzt die Kommission, könnten allein durch einen funktionierenden Wettbewerb die Ausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel um rund fünf Prozent oder 14 Milliarden Euro niedriger liegen. dre