Kohle-Ausstieg nach Plan

Essen/Saarbrücken. Das um zwei Jahre vorgezogen Aus für das Bergwerk Saar wird offenbar nicht zu einer Verlängerung der Laufzeiten von Bergwerken in Nordrhein-Westfalen führen. Eine entsprechende Entscheidung hätten Bundeswirtschaftsministerium und NRW-Wirtschaftsministerium getroffen, berichtete die in Essen erscheinende "Westdeutsche Allgemeine Zeitung"

Essen/Saarbrücken. Das um zwei Jahre vorgezogen Aus für das Bergwerk Saar wird offenbar nicht zu einer Verlängerung der Laufzeiten von Bergwerken in Nordrhein-Westfalen führen. Eine entsprechende Entscheidung hätten Bundeswirtschaftsministerium und NRW-Wirtschaftsministerium getroffen, berichtete die in Essen erscheinende "Westdeutsche Allgemeine Zeitung". Damit hätten die beiden Ministerien entsprechenden Überlegungen der RAG eine Absage erteilt. Der Steinkohle-Förderer RAG muss das Bergwerk Saar wegen des Erdbebens im Februar bereits 2012 statt 2014 schließen und macht daher einen erhöhten Stilllegungsaufwand geltend. Den wollte die RAG ausgleichen, indem sie das Bergwerk Ost in Hamm bis Ende 2010 statt wie geplant bis Ende 2009 laufen lässt. Das Bergwerk Ost gilt als das teuerste an der Ruhr, obwohl dort Kokskohle gefördert wird. Diese Kohle, die in Hochöfen für die Eisenerzeugung eingesetzt wird, erzielt derzeit Marktpreise von mehr als 180 Euro pro Tonne. Die Förderkosten im Bergwerk Ost liegen allerdings noch spürbar höher. Das Blatt berichtete unter Berufung auf interne Unterlagen der Landesministerien, dass die öffentliche Hand eine Verlängerung ablehnt. Bund und Land kämen der RAG allerdings entgegen, indem sie dem Unternehmen gestatten, bis 2018 drei Millionen Tonnen mehr Steinkohle in NRW zu fördern als geplant. Damit erhalte die RAG die Subventionen, die durch die vorzeitige Schließung im Saarland verloren gehen. Zudem werde der RAG gestattet, den Stilllegungsaufwand der Zeche Saar bilanziell auf sechs Jahre zu strecken.Die endgültige Bergbau-Planung bis zum Jahr 2012 will die RAG in der nächsten Aufsichtsratssitzung am 9. Juni beschließen. Im Jahr 2012 soll dann entschieden werden, ob der Steinkohle-Bergbau in Deutschland 2018 endet oder nicht. ddp/red

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