Klage und Klangzauber: Studenten gedenken Brandmüller

Saarbrücken. Großer Andrang am Montag beim Konzert des Orchesters der Musikhochschule Saar unter der Leitung von Toshiyuki Kamioka. Zum Gedenken an den kürzlich verstorbenen Kompositions-Professor Theo Brandmüller spielte man einleitend dessen Tonstück "Ach, trauriger Mond" (1977), eine Klage über den Tod des spanischen Dramatikers Federico Garcia Lorca (1898-1936)

Saarbrücken. Großer Andrang am Montag beim Konzert des Orchesters der Musikhochschule Saar unter der Leitung von Toshiyuki Kamioka. Zum Gedenken an den kürzlich verstorbenen Kompositions-Professor Theo Brandmüller spielte man einleitend dessen Tonstück "Ach, trauriger Mond" (1977), eine Klage über den Tod des spanischen Dramatikers Federico Garcia Lorca (1898-1936). Streicher und Schlagzeug (Thomas Keemss) beschwörten eine lyrisch-dramatische Szenerie. Kamioka spornte die vorzüglich intonierenden Streicher zu langem Atem an. Die sorgsam platzierten Einsätze der Schlagwerk-Instrumente verdichteten die bittere Atmosphäre von Tod und Vergänglichkeit.Der Tod ist ein Teil des Lebens, - und so war es kein unziemlicher Gegensatz, Brandmüllers Klagegesang Mozarts heiteres A-Dur-Klarinettenkonzert KV 622 folgen zu lassen. Solist Johannes Gmeinder verzichtete auf alle virtuosen Schnurrpfeifereien und stellte sein seelenvolles Spiel auf den intimen Charakter des Werks ab. Der "schöne" Ton war gefragt. Dirigent Kamioka entschied sich für gemäßigte Tempi. Die gaben dem Solisten Gelegenheit zu klangzauberischen Kantilenen.

Ganz anders Kamiokas Zupacken nach der Pause in Schumanns Rheinischer Symphonie. Hier war er dem kernigen Rhythmus auf der Spur, nahm die markanten Themen schwungvoll. Glitzernd die Streicher, schmissig das Blech (Trompetenfanfaren): Das Studenten-Orchester präsentierte sich in Spiellaune und technischer Perfektion. pes

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