Kirchenchor Medelsheim Kirchenchor St. Cäcilia erhält Zelter-Plakette

Medelsheim · Während des Festgottesdienstes am Sonntag, 9. September, 10 Uhr, wird der katholische Kirchenchor St. Cäcilia Medelsheim in der St. Martin Kirche zum 170-jährigen Bestehen aus Händen der Bildungs-Staatssekretärin Christine Streichert-Clivot die Zelterplakette des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland erhalten.

 Unser historisches Foto zeigt die Mitglieder des katholischen Kirchenchores St. Cäcilia Medelsheim im Jahre 1924.

Unser historisches Foto zeigt die Mitglieder des katholischen Kirchenchores St. Cäcilia Medelsheim im Jahre 1924.

Foto: Walter Schreiber

Nach dem Gottesdienst wird der MGV Peppenkum als Gastchor auf dem Pfarrhof einem Umtrunk musikalisch begleiten. Den Gottesdienst selbst wird der 24-köpfige Jubelchor mit seiner Dirigentin Rosel Engel gesanglich umrahmen. Ortsvorsteherin Imelda Frenzel, die seit 1992 den Verein führt, betonte im Vorfeld, dass der Chor seinen Beitrag zum Gotteslob bringe, und erinnerte an die Verleihung der Palestrina-Medaille vor 20 Jahren. In Medelsheim hat die Sangestätigkeit wohl unter Pfarrer Schindelar begonnen, der 1793 seinen Dienst antrat.

In dessen Bericht von einer Firmung durch den Bischof wird auch der Jungfrauenchor erwähnt, der den Gottesdienst gesanglich umrahmt hatte. Mündliche Überlieferungen weisen zudem auf einen Lehrer Allgayer hin, der 1800 bis 1810 mit Kirchensängern gesungen habe. Auch ist der Chor, gegründet 1848, als ständiger Wegbegleiter und Mitgestalter wichtiger kirchlicher Ereignisse, wie der Einweihung des weithin bekannten Kreuzweges (1920), der Weihe der Pfarrkirche (1949), der vier neuen Glocken (1955) oder auch der neuen Orgel (1985) mit dabei gewesen. Nach mündlicher Überlieferung soll der Chor schon früh kulturell aktiv gewesen sein. Es heißt, dass in der Karwoche die Passion gesungen wurde.

Bis zur Gründung des Schützen- und des Frohsinnvereins kurz nach der Jahrhundertwende war der Kirchenchor einziger Medelsheimer Kulturträger. In den 1930er Jahren durchlebte der Chor seine Blütezeit. Bestand der Kirchenchor früher ausschließlich aus Mitgliedern des Pfarrdorfes, so sind heute alle Orte der Parr außer Utweiler, vertreten. Auch kommen Mitglieder außerhalb der Parr.

Vor Imelda Frenzel hatten die beiden Vorsitzenden Martin Klingler und Berthold Schreiber gewirkt. Für das gesangliche Niveau war die erste Chorleiterin nach dem Zweiten Weltkrieg, Liesel Schöndorf, ebenso verantwortlich wie Egon Meyer und Walter Konrad. Seit 1993 liegt die musikalische Verantwortung in den Händen von Rosel Engel.

Geprobt wird immer donnerstags ab 19.30 Uhr im Pfarrheim.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort