King of Blues muss niemanden mehr etwas beweisen

Esch-sur-Alzette. Das Konzert beginnt mit stehenden Ovationen, bevor B.B. King auch nur einen Ton gespielt hat. Minutenlanger Beifall in der restlos ausverkauften Rockhal in Luxemburg, einfach nur, weil der legendäre Bluesgitarrist auf der Bühne sitzt und Dutzende unbenutzter Plektren an ehrfürchtige Fans verteilt. Als er dann endlich beginnt, füllt ein glasklarer Sound die Halle: B.B

 B.B. King an der Gitarre. Foto: ver

B.B. King an der Gitarre. Foto: ver

Esch-sur-Alzette. Das Konzert beginnt mit stehenden Ovationen, bevor B.B. King auch nur einen Ton gespielt hat. Minutenlanger Beifall in der restlos ausverkauften Rockhal in Luxemburg, einfach nur, weil der legendäre Bluesgitarrist auf der Bühne sitzt und Dutzende unbenutzter Plektren an ehrfürchtige Fans verteilt. Als er dann endlich beginnt, füllt ein glasklarer Sound die Halle: B.B. Kings Stimme ist kein bisschen brüchig, seine Gibson-Gitarre "Lucille" hat er fest im Griff, als er legendäre Stücke wie "The Thrill is gone", "Rock me baby" und auch "When the saints go marching in" anspielt. Doch er bricht immer wieder ab, plaudert und macht Witze, über die er selbst am meisten lacht. B.B. King hat alle Zeit der Welt, wer soll nach ihm noch kommen?Der 85-Jährige thront im Mittelpunkt der Bühne, im Glanz der Lichter, mit einer Gelassenheit, wie man sie vielleicht nur entwickeln kann, wenn man bereits vor Jahrzehnten auf dem Gipfel des Erfolgs angekommen ist. Sein "Everyday I have the Blues" - man nimmt es dem überaus zufrieden wirkenden B.B. King nicht so recht ab. Zu seiner rechten die vier kraftvollen Bläser, zu seiner linken Schlagzeug, Bass und Keyboard, jeder der Musiker für sich ein perfekter Solist und alle zusammen wie ein Organismus - von dieser Band hätte man gern mehr gehört. Aber mit einer ausgedehnten Version seines wohl bekanntesten Hits "Guess who" verabschiedet sich der unbestrittene King of Blues von einem begeisterten Publikum - bis zum nächsten Mal, in zehn Jahren oder so, kündigt er an. Nach knapp eineinhalb Stunden geht der frenetisch gefeierte King, gestützt von der Crew, von der Bühne. Und niemand kommt auch nur auf die Idee, nach einer Zugabe zu rufen. nic

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