Kettcar in Saarbrücken: Der Reiz der Reife

Saarbrücken. Wo gibt es die besten Hamburger? Scheinbar in Saarbrücken. Schließlich wurde Kettcar-Chef Marcus Wiebusch am Donnerstagabend in der Garage nicht müde zu betonen, wie toll es in der Landeshauptstadt sei, wo der Sänger und Gitarrist der hanseatischen Band mit seinen Mannen gastierte und das saarländische Publikum dadurch adelte, dass dies der Tourauftakt war

Saarbrücken. Wo gibt es die besten Hamburger? Scheinbar in Saarbrücken. Schließlich wurde Kettcar-Chef Marcus Wiebusch am Donnerstagabend in der Garage nicht müde zu betonen, wie toll es in der Landeshauptstadt sei, wo der Sänger und Gitarrist der hanseatischen Band mit seinen Mannen gastierte und das saarländische Publikum dadurch adelte, dass dies der Tourauftakt war. Da filmte sogar das ZDF mit.Unter tosendem Applaus gab es als Auftakt "Rettung", den ersten Song des aktuellen Albums "Zwischen den Runden". Mit "48 Stunden" stimmten die Musiker altbekannte Klänge an und ernteten erstes Mitsingen. Auch der weitere Streifzug durchs zehnjährige Band-Schaffen zeigte, dass das Publikum die Nordlichter für deren Bodenständigkeit über alles schätzt. Musikalisch gereifte Klänge gab es vor allem vom aktuellen Album und dem Vorgänger "Sylt". Textlich war Kettcar ohnehin schon immer reif. Das vorwiegend wohl studentische U30-Publikum genoss diese kleinen Alltagsbeobachtungen, verpackt in melancholische Melodien. Es war ein sehr harmonischer Abend. So harmonisch, dass sogar ein Ordner eine Konzertbesucherin hinter der Absperrung vorbeilaufen ließ.

Fast schien es, als würden diese "Kumpel-Rocker" mit ihren lebensnahen Texten als Wegbegleiter für das Publikum fungieren. Als kurzer Versuch einer Revolte, bevor Selbstreflexion und Reife einsetzen und man einsieht: Eigentlich sind wir ohnehin alle Spießer. Der guten Laune an diesem Abend in der brechend vollen Garage tat dies jedoch keinen Abbruch. Kettcar überzeugte mit handwerklich versiertem Spiel bei ihren kleinen, großen Balladen und den Up-Tempo-Nummern. bo

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