Leserbrief Die deutsche Angst vor dem legalen Joint Mündige Bürger entkriminalisieren

„Die deutsche Angst vor dem legalen Joint“ (I), SZ vom 19. Oktober

Keine Studie belegt meiner Information nach die Einschätzung der Ärztekammer, dass die Legalisierung von Cannabis die Konsumentenzahl erhöht. Portugal, Holland, Uruguay und die bereits legalisierten US-Bundesstaaten zeigen ein von der Gesetzeslage unabhängiges, stabiles Niveau. Das Argument, heutiges Cannabis sei nicht mit früherem zu vergleichen, ist Nonsens. Die Dealer sind gerade wegen der Prohibition darauf aus, viel Wirkstoff auf möglichst kleinem Raum zu transportieren. Der hohe, für Konsumenten nicht nachvollziehbare THC-Gehalt ist direkte Folge der Illegalität. Mit dem Argument, Legalisierung suggeriere, dass Cannabis ja „gar nicht so gefährlich“ sei, müsste man auch das Zellgift Alkohol verbieten. Ich lobe mir Stephan Kolling, der die „unkontrollierte“ Cannabis-Freigabe ablehnt, aber das tut jeder halbwegs seriöse Legalisierungsbefürworter. Die Legalisierung würde dem Schwarzmarkt eine Haupteinnahmequelle entziehen, die Jugend schützen, mündige, erwachsene Bürger entkriminalisieren und ihnen Zugang zu einem staatlich kontrollierten Produkt ermöglichen.

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