Keine Muße im Advent

Zweibrücken/Darmstadt · Der saarländische Autor Markus Heitz ist gut beschäftigt: Das von ihm und Xavier Naidoo gestaltete „Timm Thaler“-Musical hat erfolgreich Premiere gefeiert. Sein jüngster Roman „Die Legenden der Albae – Die vergessenen Schriften“ liegt jetzt als Hörbuchvariante vor, ebenso wie ein Comic-Band zu seinem „Zwerge“-Zyklus.

Gerade hatte sein erstes Musical Premiere, kürzlich ist sein drittes "Albae"-Buch erschienen, an den nächsten Projekten sitzt er dieser Tage: Der in Homburg geborene Autor Markus Heitz hat in der Vorweihnachtszeit alle Hände voll zu tun. Gerade ein paar Wochen her ist die Uraufführung von "Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen" im Staatstheater Darmstadt. Für das schrieb er die Texte, Sänger Xavier Naidoo und dessen "Söhne Mannheims"-Kollege Michael Herberger die Musik. Heitz: "Plötzlich sangen und spielten Menschen das, was ich aufgeschrieben habe. Das fühlte sich sehr ungewohnt an - und zugleich faszinierend." Dass vor allem die Namen Timm Thaler und Xavier Naidoo im Mittelpunkt des Projekts stehen, scheint ihm recht zu sein. "Aber als es an den richtigen Stellen Gelächter von den etwa 1000 Besuchern gab und einmal spontaner Szenenapplaus aufkam, da musste ich grinsen", sagt der 42-Jährige. Das Musical beschert dem Darmstädter Theater einen Erfolg wie seit Jahren nicht mehr. "Wir haben schon weit mehr als 10 000 Karten verkauft", sagte Intendant John Dew. Bis April 2014 ist es in Darmstadt zu sehen, danach in anderen Städten. 2015 ist es im tschechischen Brno geplant.

Derweil hat Heitz sozusagen Blut geleckt in Sachen Musical. "Das nächste habe ich bereits fertig. Ich würde es aber eher Satirical nennen", sagt er, ohne Details zu verraten: "Mal sehen, was daraus wird." Während die Arbeit am gemeinsamen Album mit der Speed-Metal-Band Blind Guardian stagniert ("Wir sind dran, aber die Metaller sind schwer beschäftigt") und es auch von der angedachten Verfilmung seiner "Zwerge"-Reihe als Fantasy-Serie nichts Neues gibt, widmet sich Heitz wieder dem Romaneschreiben. "Aktuell werkele ich an einem Mystery-Thriller, der im August 2014 erscheint. Die Welt der Wandelwesen und Vampire bekommt eine neue Facette, die als Motiv bekannt ist, aber so noch nicht gezeigt wurde", sagt Heitz. Den vierten Teil seiner Albae-Reihe, "Tobender Sturm", hat er derweil fertig gestellt. Am 10. März 2014 soll das Werk in den Bücherregalen stehen, im selben Monat als Hörbuch erhältlich sein. Während "Tobender Sturm" als eine große Story den Albae-Zyklus abschließt, bietet der kürzlich erschienene dritte Teil "Die vergessenen Schriften" eine ganze Sammlung an Kurzgeschichten, in denen Heitz zahlreiche Figuren aus den vorherigen Zwerge- und Albae-Büchern beleuchtet. Er macht die Geschichte, Gefühle, das Wesen der hinterlistigen und kampfstarken Albae noch verständlicher.

Dass Heitz hier viele, oft auch kurze Episoden präsentiert, ist sowohl Stärke als auch Schwäche des Buchs. Abwechslung ist für Kenner von Heitz' Fantasy-Universum garantiert. In der gekürzten Hörbuchfassung währt das Vergnügen bei manchen Folgen wie "Der Knochenbaum" oder "Der Nachtmahr" aber gerade mal wenige Minuten. Diese "Sehr-Kurz-Geschichten" gestaltet Heitz wie Märchen mit düsterem oder für die Akteure tödlichem Ende.

Markus Heitz: Die Legenden der Albae III - Die vergessenen Schriften. Piper, 592 Seiten, 14,99 Euro. Gekürzte Hörbuch-Fassung: Osterworld-Audio, sechs CDs, 458 Minuten.

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