Kommentar Kein Iran-Deal mit Pjöngjang
Im dem Konflikt um Nordkorea verfolgen Russland und China weiter handfeste Interessen, von denen Pjöngjang profitiert. Zunächst Peking: Eine Schwächung Kim Jong Uns bis hin zu einer denkbaren Vereinigung mit Südkorea würde Chinas Führungsposition erheblich schwächen.
Und Moskau: Alles, was die USA auf der Weltbühne beschäftigt hält, ist dem Kreml nur recht. Das sollte Bundeskanzlerin Angela Merkel bedenken, wenn sie von einem potenziellen „Deal“ mit Nordkorea im Stil der Iran-Atomverträge träumt. Beide Länder werden eine Schwächung von Kim nicht zulassen. Ein „Deal“, bei dem Pjöngjang erhebliche Zugeständnisse einfordern würde, wäre eine zum Scheitern verurteilte Strategie. Denn was auch Merkel gerne vergisst: Erst der Bruch eines Abkommens, das der frühere US-Präsident Clinton 1994 mit dem Regime geschlossen hatte, brachte Nordkorea in den Besitz von Atombomben. Und das wird sich durch nichts wegverhandeln lassen.