Kaufprämie für Elektroautos umstritten

Berlin · Die Kaufprämie für Elektroautos bleibt vor dem geplanten Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Vorstandschefs der Autohersteller Volkswagen, Daimler und BMW heftig umstritten. Befürworter erhoffen sich von staatlichen Kaufzuschüssen den Durchbruch für die Elektromobilität in Deutschland und eine Absicherung von Arbeitsplätzen in der heimischen Autoindustrie.

Gegner fordern, die Gelder für einen besseren Umweltschutz lieber anders zu investieren.

Merkel will laut "Spiegel" morgen mit VW-Chef Matthias Müller, Daimler-Chef Dieter Zetsche und BMW-Chef Harald Krüger über das Thema sprechen. Zur Belebung der immer noch schwachen Nachfrage werden staatliche Kaufzuschüsse in Höhe von 5000 Euro pro Elektroauto wahrscheinlicher. Geplant ist dabei aber laut "Spiegel" auch eine Beteiligung der Autoindustrie.

"Ohne Kaufprämien wird es nicht gehen", sagte Audi-Betriebsratschef Peter Mosch der "Süddeutschen Zeitung". "Den überwiegenden Teil einer Prämie sollte aber der Staat übernehmen, und die Hersteller sollten einen kleinen Anreiz mit drauflegen." Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter teilte mit, eine Kaufprämie von 5000 Euro sei richtig.

Dagegen sagte Greenpeace-Experte Daniel Moser, Kaufprämien für E-Autos seien "doppelt unsinnig". "Für den Klimaschutz bringen sie wenig, in der Verkehrspolitik sind sie sogar schädlich. Statt Porsche-Fahrern den Kauf einer Hybridlimousine zu finanzieren, sollte die Bundesregierung die schädliche Dieselprämie von sieben Milliarden Euro pro Jahr abschaffen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort