Karstadt-Filialen stehen vor der Rettung

Essen/Köln. Die Rettung von Karstadt kommt voran. Kölns Stadt-Kämmerer Norbert Walter-Borjans kündigte für den heutigen Dienstag ein Schreiben an Insolvenzverwalter Klaus-Hubert Görg an, in dem Köln auf 1,7 Millionen Euro Gewerbesteuer verzichtet. Eine Lösung für Karstadt werde an Köln nicht scheitern. Über Pfingsten seien noch juristische Fragen zu klären gewesen

Essen/Köln. Die Rettung von Karstadt kommt voran. Kölns Stadt-Kämmerer Norbert Walter-Borjans kündigte für den heutigen Dienstag ein Schreiben an Insolvenzverwalter Klaus-Hubert Görg an, in dem Köln auf 1,7 Millionen Euro Gewerbesteuer verzichtet. Eine Lösung für Karstadt werde an Köln nicht scheitern. Über Pfingsten seien noch juristische Fragen zu klären gewesen. Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) betonte, man habe sich noch vergewissern müssen, dass die Sanierungspläne seriös und zukunftsfähig sind. Ohne Kölns Steuerverzicht kann der Insolvenzplan für Karstadt nicht in Kraft treten.Unterdessen hat neben der Triton-Gruppe auch der Berliner Privatinvestor Nicolas Berggruen Kaufinteresse angemeldet. Berggruen-Sprecher Wolfgang Weber-Thedy sagte, das Interesse sei groß. Man wolle eine "deutsche Marke mit Kultstatus" und die Arbeitsplätze retten. Voraussetzung seien Zugeständnisse der Vermieter und der Kommunen. Die Arbeitnehmer sollen verschont bleiben.Unterdessen sagte Insolvenzverwalter Görg der Berliner Zeitung "B.Z.", es gebe keinen Favoriten. Mit allen werde gesprochen. Außer Köln haben alle Städte mit Karstadt-Filialen über die Forderungen an die Warenhauskette entschieden. Fast alle Kommunen wollen verzichten, darunter auch Saarbrücken. In der Saarbrücker Filiale arbeiten 350 Beschäftigte. Der Insolvenzverwalter hatte bei allen 94 Städten mit Karstadt-Standorten eindringlich für einen Steuererlass geworben. Es geht um eine Steuerforderung der Gemeinden von theoretisch bis zu 140 Millionen Euro. Als dritter möglicher Käufer wird nun das Immobilien-Konsortium Highstreet gehandelt, an dem die US-Investmentbank Goldman Sachs die Mehrheit hält. Highstreet wolle die 120 Karstadt-Häuser vollständig übernehmen und als Konzern erhalten. Die Firma besitzt die Immobilien von 86 Karstadt-Filialen. Wenn die Verhandlungen mit Triton oder Berggruen scheiterten, hat Highstreet am meisten zu verlieren, weil dann Dutzende Immobilien leer stünden. dpa

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