Karlsberg will Geld bei Anlegern einsammeln

Homburg. Die Karlsberg-Brauerei will das Unternehmen und die Entwicklung neuer Produkt-Innovationen finanziell auf ein breiteres Fundament stellen. Aus diesem Grund planen die Homburger nach Auskunft von Christian Weber, Mitglied der Unternehmensleitung, eine Mittelstandsanleihe auf den Markt zu bringen

Homburg. Die Karlsberg-Brauerei will das Unternehmen und die Entwicklung neuer Produkt-Innovationen finanziell auf ein breiteres Fundament stellen. Aus diesem Grund planen die Homburger nach Auskunft von Christian Weber, Mitglied der Unternehmensleitung, eine Mittelstandsanleihe auf den Markt zu bringen. Das sind Wertpapiere mit einer bestimmten Laufzeit und einem festen Zinssatz, die auch private Interessenten zeichnen können. Mittlerweile werden bundesweit rund 50 solcher Mittelstandsanleihen an der Börse gehandelt. Den Markt für Mittelstandsanleihen gibt es seit etwa zwei Jahren. Viele Börsen haben dafür ein eigenes Segment eingerichtet.Zu den Gründen einer Mittelstandsanleihe sagt Weber gegenüber unserer Zeitung: "Wir wollen uns mit diesem Schritt eine gewisse Unabhängigkeit von Banken verschaffen. Und gleichzeitig die Möglichkeiten ausbauen, Investitionen zu tätigen." Eine solche Mittelstandsanleihe biete Vorteile für beide Seiten. "Gerade in einer Zeit, in der die Entwicklungen auf den Finanzmärkten immer mehr schwanken, ist eine sichere Anlage mit einem garantierten Zinssatz wertvoll für diejenigen, die an unser Unternehmen glauben", sagt Weber. "Wir sind mit unseren Produkten wie Karlsberg Ur-Pils, Mixery sowie Gründels fresh sehr gut aufgestellt und haben Wachstumstreiber im Portfolio. Innovation ist Teil unserer Geschichte und ein allumfassendes Unternehmenskonzept", sagt Weber.

Karlsberg bereite bereits einen umfangreichen Prospekt für Anleger vor, in dem neben zahlreichen Angaben zum Unternehmen erstmals auch der Jahresabschluss veröffentlicht wird. "Bereits seit Ende 2011 liefen im Rahmen unserer weiteren Wachstums-Strategie konkrete Überlegungen über die Herausgabe einer Mittelstandsanleihe. 2012 haben wir uns dann intensiv damit beschäftigt", so Christian Weber. Das Verfahren sei ähnlich wie bei einem Aktienkauf. Man könne die Anleihe direkt über die jeweilige Hausbank erwerben, auch als Bestandteil eines Depots. Mit dem Erwerb der Anleihe bekomme man allerdings keinen aktiven Einfluss auf das Unternehmen und auch kein Mitspracherecht.

Gleichzeitig stellt Weber klar: "Wir wollen unser Profil stärken, aber wir werden keine Aktiengesellschaft." Die Mittelstandsanleihe sieht Weber "als eine dauerhafte Option an. Wir gehen zudem davon aus, dass der Zinssatz attraktiv sein wird." Nähere Details hierzu nennt der Manager noch nicht. Zumal auch der Starttermin unklar ist.

Denn als Voraussetzung muss erst noch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) den Homburger Plänen zustimmen. Weber geht allerdings von einer raschen Genehmigung aus. Und davon, dass die Anleihe anschließend schnell gezeichnet werden kann. Foto: Karlsberg

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