Karlsberg: Bitburger kauft Königsbacher

Homburg/Koblenz. Die Homburger Karlsberg-Gruppe gibt ihre Beteiligung an der Koblenzer Brauerei Königsbacher teilweise wieder ab. Die deutschen Vertriebs- und Markenrechte für "Königsbacher" und "Nette Pils" hat die Bitburger Brauerei rückwirkend zum 1. Januar übernommen. Das teilten Karlsberg und Bitburger gestern mit

Homburg/Koblenz. Die Homburger Karlsberg-Gruppe gibt ihre Beteiligung an der Koblenzer Brauerei Königsbacher teilweise wieder ab. Die deutschen Vertriebs- und Markenrechte für "Königsbacher" und "Nette Pils" hat die Bitburger Brauerei rückwirkend zum 1. Januar übernommen. Das teilten Karlsberg und Bitburger gestern mit. "Die Vereinbarung sieht vor, dass die Koblenzer Braustätte und damit die Produktion weiterhin in den Händen der Karlsberg Brauerei GmbH verbleibt", heißt es in einer Mitteilung. Außerdem behält Karlsberg die Markenrechte für das Kellerbier "Zischke", das bei Königsbacher angesiedelt war."Die Geschäftsführungen beider Unternehmensgruppen sind davon überzeugt, damit ein für alle Seiten positives Ergebnis erzielt zu haben", heißt es weiter. Die Bitburger Braugruppe übernehme zwei regional starke Marken in ihr Portfolio und sichere deren Fortbestand. Gleichzeitig sei der Koblenzer Braustandort für die kommenden Jahre gesichert und biete für Karlsberg zusätzliches Abfüllpotenzial. Karlsberg hatte die Königsbacher Brauerei, deren Wurzeln bis ins Jahr 1689 zurückreichen, 1992 übernommen. Die Homburger Brauer begründen die Entscheidung damit, dass sich das Unternehmen auf sein saar-pfälzisches Kerngebiet und auf bevölkerungsreiche Regionen konzentrieren will. Bitburger-Chef Werner Wolf sagt: "Königsbacher und Nette sind starke Marken, tief verwurzelt in der Region und mit einer hohen Akzeptanz und Sympathie bei den Konsumenten. Sie entsprechen der Premium-Positionierung der Bitburger Braugruppe." Zu dieser Gruppe zählen neben der Hauptmarke Bitburger auch König Pilsener, Licher, Köstritzer und Wernesgrüner.

Der Bitburger-Verbund setzte im vergangenen Jahr 7,3 Millionen Hektoliter Bier ab (minus 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Die Umsatzerlöse lagen bei 763 Millionen Euro. Königsbacher produzierte im vergangenen Jahr 180 000 Hektoliter Bier und liegt damit nach Angaben der Zeitschrift "Lebensmittel Praxis" "weit unter ihren Kapazitätsmöglichkeiten". Karlsberg erreichte im vergangenen Jahr einen Bierausstoß von rund 3,5 Millionen Hektoliter und erwirtschaftete einen Inlands-Umsatz von 225 Millionen Euro.

Das Homburger Unternehmen will in Koblenz künftig Biere brauen und abfüllen, die bislang in der eigenen Brauerei im elsässischen Saverne produziert wurden. Sie sind für die ausländischen Märkte bestimmt. "Ohne diese Vereinbarung hätten wir die Brauerei in Saverne erweitern müssen", erläutert Karlsberg-Chef Richard Weber (Foto: SZ). Für Bitburger arbeite man künftig dort als "reiner Lohnbrauer".

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