Kamiokas Weggang nach Wuppertal scheint besiegelt

Saarbrücken/Wuppertal. Nein, die Hauptperson war gestern nicht zu sprechen. Bis 18. Oktober weilt Toshiyuki Kamioka noch in Japan. Bei seiner Rückkehr aber warten hier bereits zwei Gesprächspartner auf ihn: Staatstheaterintendantin Dagmar Schlingmann und Kulturminister Ulrich Commerçon (SPD). Doch viel zu sagen, gibt's wohl nicht mehr. Außer danke - für große Konzerte und auch Opern

Saarbrücken/Wuppertal. Nein, die Hauptperson war gestern nicht zu sprechen. Bis 18. Oktober weilt Toshiyuki Kamioka noch in Japan. Bei seiner Rückkehr aber warten hier bereits zwei Gesprächspartner auf ihn: Staatstheaterintendantin Dagmar Schlingmann und Kulturminister Ulrich Commerçon (SPD). Doch viel zu sagen, gibt's wohl nicht mehr. Außer danke - für große Konzerte und auch Opern. Kamioka wird seinen Vertrag als Generalmusikdirektor (GMD) des Saarländischen Staatsorchesters, der bis Ende kommender Spielzeit läuft, wohl nicht verlängern (wir berichteten). Denn man hat ihm in Wuppertal mit einer Doppelrolle als neuer Opernintendant und Generalmusikdirektor der Sinfoniker den roten Teppich ausgerollt.Gestern jedenfalls hat die Stadt Wuppertal ihr neues Konzept für Bühnen und Sinfoniker vorgestellt, die Kamioka bereits seit 2004 leitet. Durch die Zusammenlegung von Oper, Schauspiel und Orchester will man künftig 400 000 Euro jährlich einsparen, erklärte Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung (CDU). Und Kamioka soll von 2014 an in Personalunion GMD und Opernintendant sein. Damit stünde er für das Staatstheater nicht mehr zur Verfügung. Seine Tätigkeit als Professor für Dirigieren an der Saarbrücker Musikhochschule wäre davon allerdings nicht berührt. Eine letzte Frist gibt es freilich noch: Am 12. November erst wird der Rat der Stadt Wuppertal über das Konzept entscheiden.

Trotz dieser eindeutigen Signale aus NRW sagte Kulturminister Commerçon gestern: "Wir sind weiter offen für Verhandlungen." Kamioka habe mit dem Staatsorchester Großes geleistet, einen "Aufschwung" geschafft. Und auch Intendantin Schlingmann sieht die Tür für Verhandlungen noch nicht völlig zu. Wahrscheinlicher aber ist, dass bald schon die Suche nach einem Nachfolger einsetzt. dpa/oli

Foto: Thomas Jauk

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort