Jugendbuchforscher kritisiert Literaturkritik als "scheinheilig"

Frankfurt. In der Debatte um umstrittene Begriffe in Kinderbüchern wie "Negerlein" hat der Jugendbuchforscher Hans Heino Ewers der Literaturkritik "Scheinheiligkeit" vorgeworfen. Zeitgemäße sprachliche Anpassungen seien wichtig. "Bis zum Alter von neun Jahren beziehen Kinder abwertende Begriffe wie "Neger" noch auf sich selbst

Frankfurt. In der Debatte um umstrittene Begriffe in Kinderbüchern wie "Negerlein" hat der Jugendbuchforscher Hans Heino Ewers der Literaturkritik "Scheinheiligkeit" vorgeworfen. Zeitgemäße sprachliche Anpassungen seien wichtig. "Bis zum Alter von neun Jahren beziehen Kinder abwertende Begriffe wie "Neger" noch auf sich selbst. Wer dunkelhäutig ist, fühlt sich dann verletzt", sagte der Direktor des Instituts für Jugendbuchforschung an der Uni Frankfurt. "Ich frage mich, wo bleibt der Respekt für Kinder zum Beispiel aus bi-kulturellen Familien", sagte er an die Adresse von Literaturkritikern, die sich über die Veränderungen empört haben. Anlass war die Ankündigung des Thienemann Verlags, in Preußlers Büchern wie der "Kleinen Hexe" rassistisch besetzte Begriffe auszutauschen.dpa

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