Jodeln für eine bessere Welt: Ein neues Album von Morrissey

Morrissey, der Dandy mit der James-Dean-Tolle und der traurigen Oscar-Wilde-Pose, badet mit seinem neuen Album „World Peace Is None Of Your Business“ einmal mehr in Melancholie und Zynismus, zugleich jodelt er für eine bessere Welt. Die Erde sei der einsamste Planet von allen, singt er („Earth is the loneliest Planet“).

Larmoyant, narzisstisch, so kennt man ihn. Musikalisch ist das Album abwechslungsreicher - was nicht heißt, dass Morrissey sich neu erfunden hätte. Aber für das Album hat er sich mit Produzent Joe Chiccarelli (The Strokes, Beck) in die Provence zurückgezogen. Die relative Nähe zu Spanien spiegelt sich in den Songs wieder: Es gibt Flamenco-Gitarren, Kastagnetten, lodernde Rhythmen und den herrlichen Song "The bullfighter dies", in dem es so schön heißt: "The bullfighter dies/ and nobody cries/ because we all want the bull to survive". Alle jubeln, wenn der Stierkämpfer stirbt. Schon auf dem zweiten The-Smiths-Album "Meat Is Murder" kämpfte der Vegetarier Morrissey für den Tierschutz. Damals aber waren die Slogans griffiger, die Melodien eingängiger. An die großen alten Zeiten kommt Morrissey diesmal nicht heran.

Morrissey : World Peace Is

None Of Your Business (Harvest/Universal)

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