Jede Stimme zählt

Saarbrücken · Einen hervorragenden Eindruck hinterließen die Ensembles beim Preisträgerkonzert des Landes-Chorwettbewerbs Saar. Die Bandbreite reichte von Volksmusik bis zu Pharell Williams' „Happy“.

 Der Chor „Jung & Sing“ aus Hülzweiler beim Konzert auf dem Halberg. Foto: Kerstin Krämer

Der Chor „Jung & Sing“ aus Hülzweiler beim Konzert auf dem Halberg. Foto: Kerstin Krämer

Foto: Kerstin Krämer

Schade - fünf Formationen hatten sich für die Teilnahme am Deutschen Chorwettbewerb qualifiziert, doch aus organisatorischen Gründen konnten nur drei Ensembles am Preisträgerkonzert des Landes-Chorwettbewerbs Saar in Kooperation mit SR2 Kulturradio teilnehmen: Das "Daarler Vocal Consort (DaVoCo)" und der Chor "SingSing" fehlten am Sonntagmorgen im Großen Sendesaal auf dem Halberg, wo es unterschiedliche Repertoires und unkonventionelle Bühnen-Aufstellungen zu bewundern gab. Die anwesenden Chöre hinterließen allesamt einen hervorragenden Eindruck und begeisterten mit homogenem, unforciertem Klang, hoher Transparenz selbst bei komplexen polyphonen Stimmgeflechten, rhythmischen Finessen und feiner Dynamik - man hätte ihnen mehr Zuhörer gewünscht.

Den Auftakt machte der Frauenchor Cantilena aus Überherrn unter Leitung von Marita Grasmück-Fetik. Die Laiensängerinnen pflegen ein breites Programm von der Renaissance bis zur Moderne und brachten Bewegung aufs Podium: Pekka Kostiainens "Acta est fabula" wurde mit kniffligen Klatscheffekten untermalt und Jukka Linkolas beschwingtes "The Joiku" mit Stampfen und Gesten illustriert.

Ähnlich mobil agierte das Hülzweiler Jazz- und Pop-Ensemble "Jung & Sing" unter Uli Linn, das sich als bunt besetzter Mehr-Generationen-Chor Sympathien erwarb. Die auf anspruchsvolle a cappella-Arrangements spezialisierte Formation gefiel mit Titeln von den Beatles ("Good day sunshine") bis zum aktuellen "Happy" von Pharell Williams. Weil beim Wettbewerb auch Volkslieder zum Pflichtprogramm gehören, ergab sich bei "Die Gedanken sind frei" ein spannender Vergleich mit der Interpretation von Cantilena. In eher konservativer, großer Halbkreisformation, die einen fulminanten Klangdom wachsen ließ, trat schließlich "Canta Nova Saar" an, jüngster der hier präsenten Chöre. Unter Leitung von Bernhard Schmidt, Verbands-chorleiter des Saarländischen Chorverbands, legte die Formation ein Jahreszeiten-Programm mit Werken von Monteverdi, Mendelssohn-Bartholdy, Poulenc, Britten und Juris Karlsons auf - und punktete mit erlesener Stimmdisziplin und Klangkultur.

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