Jazz à la Helvétienne: Festivalschwerpunkt in St. Wendel

St. Wendel. "In der Schweiz implodiert seit Jahren die innovative Jazzszene", sagt Ernst Urmetzer. Mit einem eidgenössischen Schwerpunkt möchte der Festivalchef "die Spitze des Eisbergs sicht- und hörbar" machen. Bei den 22. Internationalen St. Wendeler Jazztagen von Freitag, 14., bis Sonntag, 16

St. Wendel. "In der Schweiz implodiert seit Jahren die innovative Jazzszene", sagt Ernst Urmetzer. Mit einem eidgenössischen Schwerpunkt möchte der Festivalchef "die Spitze des Eisbergs sicht- und hörbar" machen. Bei den 22. Internationalen St. Wendeler Jazztagen von Freitag, 14., bis Sonntag, 16. September, serviert Urmetzer an den beiden ersten Abenden ab 20 Uhr Jazz à la Helvétienne, dazu gibt's außerdem Polnisches und Englisches.Erste Schweizer Spezialität im St. Wendeler Saalbau soll am Freitag Christoph Stiefels Isorhythm Orchestra werden. Vor zwei Jahren gastierte Stiefel (Piano) mit seinem Inner Language Trio beim WND Jazz, nun ist die orchestrale Erweiterung am Start. Der Titel Isorhythm Orchestra rührt von Stiefels Beschäftigung mit mittelalterlichen Kompositionstechniken der Überlagerung rhythmischer Muster her. Eröffnet wird der Abend luftig-lyrisch vom Trio des Pianisten Marcin Wasilewski mit Slawomir Kurkiewicz (Bass) und Michal Miskiewicz (Schlagzeug).

"Hildegard lernt fliegen" verspricht am Samstag ein Berner Sextett um den Vokalisten Andreas Schaerer, der seine Stimme instrumental einsetzt. Die Schweizer wollen "den in Jazzkreisen traditionell mit Skepsis goutierten Humor in packende Musik kleiden". Zu den gefeierten Jazzstars Großbritanniens gehört der Saxofonist und Multiinstrumentalist Gilad Atzmon: Unter dem Titel "The tide has changed" will sich Atzmon mit seinem Oriental House Ensemble "auf ein Bebop-Terrain voller spannender Momente" begeben.

Der WND-Jazz-Sonntag widmet sich der Jugend: Um Käsediebstahl geht es um 11 Uhr in einem "Krimi-Mäusical" mit dem Münchner Panama-Ensemble - geboten wird zeitgenössischer Jazz für Kinder. "30 Jahre Bigband Urknall" lautet das Motto zum abendlichen Festival-Ausklang, wenn ab 18 Uhr die von Urmetzer gegründeten und geleiteten Bigbands des St. Wendeler Cusanus-Gymnasiums mit Gästen ins Feld ziehen werden: "Knallbonbons" mit Jazzern von zehn bis 15 Jahren, "Urknällchen" mit Nachwuchs zwischen 15 bis 19, die Fortgeschrittenen und Ehemaligen (16 bis 71 Jahre) schließlich bei "Urknall". uhr Infos und Karten im Internet: www.wndjazz.de

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