Izes-Kongress sieht weiter gute Chancen für Erneuerbare Energien

Saarbrücken · „Die Stimmung in der Energiewende ist am Kippen!“ Mit dieser Erkenntnis eröffnete gestern Uwe Leprich, wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Zukunftsenergiesysteme (Izes) in Saarbrücken, den 3. Energie-Kongress in Saarbrücken.

Nicht nur in Deutschland gebe es angesichts des steigenden Strompreises Gegenwind aus Politik und Verbänden, weltweit vollziehe sich sogar eine Wende zurück zur konventionellen Stromerzeugung. Allerdings erwartet Leprich, dass sich diese Entwicklung auch wieder umkehrt. Und zwar aus ganz einfacher, ökonomischer Logik: "Konventionelle Kraftwerke werden teurer, die Erzeugung erneuerbarer Energien immer billiger."

Diese These vertrat auch Referent Pius Hüsser, Vizepräsident des Schweizer Verbandes Swiss Solar. Der Preis für Solarstrom-Anlagen betrage nur noch ein Drittel dessen, was sie noch 2006 gekostet haben. Damit würden auch PV-Anlagen immer konkurrenzfähiger. Solaranlagen wären mittlerweile weltweit gefragt, sei es in China, wo mittlerweile die meiste Leistung neu zugebaut werde, sei es aber auch in Japan oder sogar in Afrika.

Welches Potenzial noch im Ausbau der Windenergie steckt, zeigte Johannes Lackmann von Westfalen-Wind. So habe sich die Zahl der Volllast-Zeit von Inlands-Windrädern, die historisch bei 1200 Stunden pro Jahr lag, durch Neuentwicklungen fast verdoppelt. Künftig wären mit 4000 Volllast-Stunden sogar im Inland Produktionszeiten wie bei Offshore-Windrädern möglich. Ob und wo noch Windräder gebaut würden, sei allerdings keine technische, sondern eine politische Frage.

Angeregt diskutiert wurde auch die EEG-Novelle, die bis April in einen Gesetzentwurf münden soll. Die saarländische Wirtschaftministerin Anke Rehlinger (SPD) sprach sich auf dem Kongress für eine stärkere Marktintegration der Erneuerbaren Energien aus. Diese müssten jetzt "Verantwortung übernehmen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort