IWF will Griechenland mehr Zeit zum Sparen geben

Tokio. Der Internationale Währungsfonds (IWF) will Griechenland mehr Zeit einräumen, die Sparauflagen umzusetzen. Aufschub bei der Sanierung der Staatsfinanzen haben auch schon Spanien und Portugal bekommen. IWF-Direktorin Christine Lagarde brachte für Griechenland zwei Jahre ins Gespräch, um die Ministerpräsident Antonis Samaras gebeten hatte

Tokio. Der Internationale Währungsfonds (IWF) will Griechenland mehr Zeit einräumen, die Sparauflagen umzusetzen. Aufschub bei der Sanierung der Staatsfinanzen haben auch schon Spanien und Portugal bekommen. IWF-Direktorin Christine Lagarde brachte für Griechenland zwei Jahre ins Gespräch, um die Ministerpräsident Antonis Samaras gebeten hatte. "Es wären zwei weitere Jahre notwendig, damit das Land tatsächlich die Haushaltskonsolidierung bewältigen kann, die angedacht ist", sagte Lagarde gestern vor der Jahrestagung des IWF und der Weltbank in Tokio. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lehnte Spekulationen über einen Aufschub ab. Zudem sprach er sich gegen einen Schuldenerlass für Griechenland zulasten öffentlicher Geldgeber aus.Für Spanien gab es im Kampf gegen die Schuldenkrise einen neuen Rückschlag: Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) senkte die Kreditwürdigkeit der viertgrößten Euro-Volkswirtschaft gleich um zwei Stufen von "BBB+" auf "BBB-". Damit befindet sich die Bonitätsnote nur noch eine Stufe über dem sogenannten Ramschniveau. Und es drohe eine weitere Herabstufung. Eine schlechte Bonität verteuert die Aufnahme von frischem Geld.

Lagarde rief die Politiker Europas und anderer großer Volkswirtschaften wie die USA und Japan auf, entschlossener gegen ihre Probleme vorzugehen. Rund um den Globus hindere Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung Investoren daran, Arbeitsplätze zu schaffen. Der IWF hatte jüngst seine globale Wachstumsprognose erneut nach unten korrigiert - auch für Deutschland deutlich. Europa sei weiterhin das "Epizentrum" der weltweiten Krisenstimmung. dpa

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