Intelligent Strom sparen

Illingen. In Unternehmen und Betrieben sind sie schon lange im Einsatz: Intelligente, elektronische Stromzähler. In Zukunft soll das "Smart Metering" - das "intelligente Messen" - Einzug in die Privathaushalte finden und so über kurz oder lang die klassischen Wechselstromzähler mit ihrer laufenden Drehscheibe ersetzen

Illingen. In Unternehmen und Betrieben sind sie schon lange im Einsatz: Intelligente, elektronische Stromzähler. In Zukunft soll das "Smart Metering" - das "intelligente Messen" - Einzug in die Privathaushalte finden und so über kurz oder lang die klassischen Wechselstromzähler mit ihrer laufenden Drehscheibe ersetzen. Seit 18 Monaten führen der Energieversorger Energis, die Stadtwerke Saarlouis und der Zähler- und Messwesen-Spezialist Voltaris in Saarlouis ein Pilotprojekt mit 60 Stromzählern durch. Gestern wurde in Illingen der Startschuss für eine zweite Pilotphase in der Gemeinde Illingen und der Stadt Ottweiler gegeben. Ziel sei es, im realen Netzbetrieb herauszufinden, welche Störungsquellen auftreten können, sagte Energis-Geschäftsführer Helmut Fuß. Auch wolle man testen, wie die Kunden die neue Technik annehmen. Denn im Gegensatz zum alten Stromzähler, der alljährlich abgelesen wird, zeichnen die intelligenten Geräte genau auf, wann wie viel Strom verbraucht wird. Die gespeicherten Daten werden über die verschiedensten Datenübertragungstechniken in kurzen Abständen - zurzeit einmal täglich - an den Stromversorger übermittelt. Das geschieht entweder über die vorhandene DSL-Leitung, kabellos über eine Mobilfunkfrequenz oder per so genannter Powerline-Verbindung direkt über das Stromkabel. Stefan Mang ist einer der ersten Energis-Kunden mit intelligentem Stromzähler in Illingen-Uchtelfangen. In seinem Keller läuft einer der intelligenten Zähler. Mang bekommt die Daten sowohl auf sein Mobiltelefon wie auch den heimischen PC übertragen, wo er jederzeit den aktuellen Stromverbrauch ablesen kann. Zusätzlich kann er über eine passwortgeschützte Internetseite seine täglichen Leistungs- und Verbrauchdaten abrufen. Darüber kann Mang genaue Rückschlüsse über sein Verbrauchsverhalten ziehen, gegebenenfalls einschreiten und so Strom sparen. "Seit wir das neue Gerät haben, gehen wir bewusster mit Energie um", sagt Mang. Genau das ist es, was Energis und ihre Partner wollen: "Das Bewusstsein für den Energieverbrauch wird geschärft und der Verbrauch kann mit gezielten Maßnahmen sofort reduziert werden", sagt Fuß. Künftig wären so auch neue Tarifstrukturen möglich. Ein Nachteil: Während die alten Stromzähler quasi ein ganzes Leben lang halten, ist die Lebensdauer ihrer intelligenten Brüder begrenzt. "Das Display hält höchstens 20 Jahre", sagt Peter Zayer von Voltaris. Die Pilotphasen sollen nach derzeitiger Planung Ende 2009 abgeschlossen sein. Dann will Energis mit ihren Partnern allen Privatkunden den neuen Stromzähler anbieten.

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