Insolvente Wind-Firma Prokon soll Genossenschaft werden

Hamburg · Die Gläubiger der insolventen Windenergie-Firma Prokon haben sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, das Unternehmen als Genossenschaft fortzuführen und nicht zu verkaufen. Bei der Gläubigerversammlung gestern in Hamburg stimmten rund 80 Prozent des vertretenen Anlegerkapitals für das Genossenschaftsmodell, teilte Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin mit.

"Die klare Entscheidung ist ein positives Signal und wird den Neustart von Prokon erleichtern." Ein Kaufangebot des Energieversorgers EnBW über 550 Millionen Euro wurde nicht mehr zur Abstimmung gestellt, nachdem sich die Mehrheit der Gläubiger für die genossenschaftliche Lösung ausgesprochen hatte. "Wir bedauern diese Entscheidung, denn Prokon und EnBW hätten gut zusammengepasst und gemeinsam die Windkraft in Deutschland noch stärker voranbringen können", sagte EnBW-Vorstandschef Frank Mastiaux.

Über Prokon war 2014 ein Insolvenzverfahren eröffnet worden. Die Firma hatte sich mit hochverzinslichen Genussscheinen von 75 000 Anlegern finanziert und konnte die Papiere nicht mehr zurücknehmen, als Anleger ihr Kapital zurückforderten.

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