Inexio will durch Zukäufe wachsen

Saarlouis · Das Saarlouiser Glasfaser-Unternehmen Inexio strebt auch 2016 deutliches Wachstum an. Die Mittel für die Übernahme von Konkurrenten sowie den Netzausbau soll eine Kapitalerhöhung bringen.

 Inexio-Vorstand David Zimmer sieht auch in Frankreich Chancen für neue Projekte. Foto: Inexio

Inexio-Vorstand David Zimmer sieht auch in Frankreich Chancen für neue Projekte. Foto: Inexio

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Der Saarlouiser Glasfaser- und Telekom-Anbieter will in diesem Jahr nicht nur durch den weiteren Netzausbau, sondern auch durch Zukäufe wachsen. "Wir wollen nicht die sein, die gekauft werden, sondern wir wollen selber kaufen", sagt der geschäftsführende Gesellschafter David Zimmer . Dabei könne sich Inexio durchaus auch vorstellen, ein Unternehmen gleicher Größe zu übernehmen. Mögliche Optionen habe Inexio bereits im Blick, konkrete Pläne nannte Zimmer noch nicht.

Gleichzeitig werde auch der weitere Ausbau des Glasfasernetzes vorangetrieben - teilweise durch Neubau, teilweise durch Übernahme einzelner Netze. So habe Inexio von der British Telecom 80 Kilometer Glasfasernetz in München gekauft - auch gebe es Verhandlungen über Stadtnetze mit dem Anbieter EU Networks.

Das nötige Geld für Ausbau und Zukauf soll unter anderem durch eine Kapitalerhöhung kommen, die noch im ersten Halbjahr stattfinden soll, sagt Thorsten Klein , ebenfalls geschäfsführender Gesellschafter. Es werde eine signifikante Kapitalerhöhung sein, für die man bereits mit externen Interessenten im Gespräch sei. Dadurch würde sich die Bilanzsumme des Konzerns, Ende 2015 lag sie bei 152 Millionen Euro - noch einmal deutlich erhöhen.

Während Zukäufe einerseits das Wachstum befördern sollen, ist es auf der anderen Seite der konsequente Neubau. Im vergangenen Jahr hat Inexio mit einem Neubau von 140 Kilometer Netz in Bayern, sowie den Stadtnetzen in Saarlouis und Sulzbach drei Großprojekte auf den Weg gebracht - zehn Millionen Euro sind dafür geflossen.

Aktuell steht ein weiteres Großprojekt an: Inexio verbindet das Glasfaser-Netz des Pays de Bitche mit dem deutschen Netz. "Wir bauen eine Verbindung von Ensheim bis Niedergailbach im Bliesgau, wo wir dann das französische Netz anbinden", sagt Zimmer. Zusätzlich konnte Inexio sieben Orte entlang der Trasse mit anschließen. Das Modellprojekt mit dem Pays de Bitche könnte auch der Beginn einer Frankreich-Strategie sein: "Wir denken über mehr Aktivität in Frankreich nach, bräuchten dafür aber mehr Frankreich-Kompetenz im Team", sagt Zimmer.

Potenzial sehen die Manager im bereits erschlossenen Gebiet. Von 150 000 Haushalten, die Zugang zum Inexio-Netz haben, seien erst knapp 63 000 Kunden. Hier gelte es, mit neuen Angeboten in den Markt zu gehen. Im vorigen Jahr hat Inexio rund 100 Ortsnetze neu angeschlossen.

Inexio hat 2015 den Umsatz um 14 Prozent auf 47 Millionen Euro steigern können. Der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 19 Prozent auf 16,5 Millionen Euro .

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