Inexio Saarlouis plant Übernahmen

Saarlouis · Der saarländische Telekommunikations-Dienstleister Inexio zeigt sich an der Übernahme größerer Unternehmen interessiert und plant den Ausbau des Engagements in weiteren Bundesländern.

 Vorstand Daniel Zimmer sieht das Telekommunikations-Unternehmen Inexio auf starkem Wachstumskurs. Foto: inexio

Vorstand Daniel Zimmer sieht das Telekommunikations-Unternehmen Inexio auf starkem Wachstumskurs. Foto: inexio

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Das saarländische Telekommunikations-Unternehmen Inexio unter Vorstandschef Daniel Zimmer plant neue Wachstums-Dimensionen und will mit seinen Leistungen bundesweit in eine höhere Liga vorstoßen. Man sei seit der Gründung 2007 inzwischen so stark gewachsen, dass man sich die Übernahme passender Unternehmen in einer Größenordnung von jeweils 30 bis 40 Millionen Euro Umsatz vorstellen könne, sagte Zimmer gestern anlässlich der Jahres-Pressekonferenz. Er schaue sich bereits entsprechend um. Gleichzeitig plant Inexio bis 2020 die Ausweitung des Engagements von heute sechs in bis zu zehn Bundesländer. Perspektivisch wolle man auch einen Börsengang nicht ausschließen.

Durch die 2014 vollzogene Übernahme der p2systems GmbH in Ingolstadt habe man es bereits geschafft, einen Service- und Technikstandort in Bayern aufzubauen, der es ermöglicht, künftig um jede bayerische Ausschreibung im Breitbandausbau zu kämpfen.

Die weiteren Ziele sind ehrgeizig. So soll die Gesamtleistung des Unternehmens von 41,3 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2013/2014 bis 2020 auf 100 Millionen Euro steigen, die Bilanzsumme von 126 auf 135 Millionen Euro , die Zahl der ausgebauten Ortsnetze von heute 586 auf 1000, die Zahl der Kunden von heute 47 000 auf 120 000. Auch bei den Mitarbeitern will Inexio aufstocken von 170 auf 300.

Den aktuellen Unternehmenswert beziffert Zimmer auf 190 Millionen Euro . Dieser soll bis 2020 auf geschätzte 250 bis 300 Millionen Euro steigen. Keinesfalls wolle man jedoch das Unternehmen verkaufen, Interessenten meldeten sich immer wieder. Zimmer dazu: "Ganz langfristig, in einem Zeitraum von 20 bis 25 Jahren und einer gewissen Größenordnung, könnte es vielleicht eine Übernahme von Inexio geben. Im Moment schließe ich das aus." Zimmer sieht das Saarland als idealen Standort für Inexio an. Unter saarländischen Mitarbeitern müsse man wenig Fluktuation fürchten. Wer Karriere in diesem Wirtschaftsbereich machen will, müsse als Alternative zu Inexio nach Frankfurt oder in ein anderes Ballungszentrum wechseln. Viele Saarländer blieben lieber hier.

Gleichzeitig sei es nahezu unmöglich, Fachleute aus Frankfurt zu Inexio zu holen. Die seien das Frankfurter Gehaltsniveau gewöhnt. Das unternehmenseigene neuen Rechenzentrum am Standort Saarlouis werde schon von vielen externen Kunden in Anspruch genommen: von Juris über Möbel Martin bis hin zu Ursapharm . Der Ausbau des Breitbandnetzes an der Saar stoße an Grenzen, werde von Inexio aber punktuell vorangetrieben. Gespräche mit einem französischen Partner zur Verlegung von Glasfaserkabel zwischen dem Bliesgau und der Region um Bitche stünden vor dem Abschluss. Noch in diesem Jahr sollen von einer neuen Trasse Rubenheim, Herbitzheim, Bliesdalheim, Walsheim, Niedergailbach und Reinheim profitieren.

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