Industrie dringt auf Steuer-Erleichterungen

Berlin. Die Industrie drängt die Bundesregierung zu einer Innovationsoffensive, um den Aufschwung anzukurbeln. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Werner Schnappauf, fordert die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung. Diese müsse in einem ersten Schritt zwischen 1,5 und 2,5 Milliarden Euro betragen

Berlin. Die Industrie drängt die Bundesregierung zu einer Innovationsoffensive, um den Aufschwung anzukurbeln. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Werner Schnappauf, fordert die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung. Diese müsse in einem ersten Schritt zwischen 1,5 und 2,5 Milliarden Euro betragen. Die Politik könne sich bei der Forschungsförderung zunächst auf die Personalkosten konzentrieren und den Fördersatz zwischen mittelständischen und Großunternehmen differenzieren.Dagegen hält der Chef der Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz, die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte für vorrangig. Für das laufende Jahr rechnet Franz mit einer Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,5 Prozent. Franz, der auch Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim ist, rät der Bundesregierung, sich auf die Ausweitung der Bildungsausgaben zu konzentrieren und mehr in den Bereich der frühkindlichen Bildung zu investieren.Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Dennis Snower, vermisst genug Reformanstrengungen von der Bundesregierung. Der bisherige Kurs sei nicht konsequent genug. Auch sei noch völlig unklar, wie sich die Bundesregierung die Finanzierung der Steuerreform vorstellt. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, hält eine Steuererhöhung für unausweichlich. Die Bundesregierung dürfe sich nicht länger vor dieser bitteren Wahrheit drücken. Zudem fehle es der deutschen Wirtschaft derzeit an kräftigen Impulsen. Das gelte für die Exporte genauso wie für die Binnennachfrage. Der Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen, Christoph M. Schmidt, erwartet ein Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent in diesem und von 1,6 Prozent im kommenden Jahr. Der Tiefpunkt der Rezession liege hinter Deutschland. dpa/red

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