Indisches Abenteuer mit dem Fahrrad

Der saarländische Weltenbummler Heinz Zimmer erzählt am Mittwoch, 14. November, ab 19 Uhr im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel über eine besondere Reise zwischen der Metropole Mumbai und dem Bundesstaat Kerala.

 Heinz Zimmer geriet in Indien mitten in das hinduistische Holi-Fest, dem Fest der Farben. Es ist ein ausgelassenes Spektakel, bei dem sich die Inder mit Farbpulver und Wasser überschütten. Es markiert das Ende des Winters und läutet den Frühling ein. Das Holi-Fest dauert bis zu zehn Tage und beginnt am Vollmondtag des Monats Phalguna, der nach unserer Zeitrechnung im Februar oder März liegt.

Heinz Zimmer geriet in Indien mitten in das hinduistische Holi-Fest, dem Fest der Farben. Es ist ein ausgelassenes Spektakel, bei dem sich die Inder mit Farbpulver und Wasser überschütten. Es markiert das Ende des Winters und läutet den Frühling ein. Das Holi-Fest dauert bis zu zehn Tage und beginnt am Vollmondtag des Monats Phalguna, der nach unserer Zeitrechnung im Februar oder März liegt.

In der Abenteuer-Reihe „Fremde Länder, Kulturen und Menschen“ im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel wartet demnächst  ein ganz ungewöhnlicher Vortrag auf die Gäste. Es geht auf den riesigen Subkontinent Indien. Der Vortrag  lautet: „Mit dem Fahrrad von Mumbai nach Kerala“. Er findet statt am Mittwoch, 14. November,  ab 19 Uhr im Bildungszentrum am Tannenwald. Kein Geringerer als der saarländische Globetrotter Heinz Zimmer aus Bubach im Landkreis St. Wendel ist diesmal zu Gast. Zimmer, der auch den Verein „Freunde des Abenteuermuseums“ führt, ist Mitbegründer dieser außergewöhnlichen Vortragsreihe.

Indien ist anders. Wer denkt bei dem Namen Indien nicht an prunkvolle Maharadscha-Paläste und ärmliche Slums, an Yogis und Saddhus (heilige Männer) und Schlangenbeschwörer? Es gibt Bazare, Swastika, Jains, Yamuna oder Rajasthanis. Wer weiß, dass die heilige Kuh als Segen spendende Mutter verehrt wird, rote Blumen als Ersatz für ein Blutopfer an die Göttin Kali dienen oder Vergewaltigungen von Frauen offenbar alltäglich sind? Eine Reise nach Indien führt in eine fremde Welt voller Rätsel und Widersprüche, in der man sich als Europäer leicht verloren vorkommen kann.

Der saarländische Abenteuerer  Heinz Zimmer fühlt sich dort nicht verloren in dem riesigen Land, das eigentlich ein Subkontinent ist. „Ich wollte eine  Radtour machen, abseits der touristischen Pfade, durch einsame Fischerdörfer, an endlosen verlassenen Stränden entlang, verbunden mit der  Möglichkeit, das einfache Leben der Inder zu erfahren“, sagt Zimmer. Mit diesem Ansinnen machte er sich  auf den Weg, um den Süden Indiens von Mumbai bis Kerala zu erkunden. „Doch aus der vermeintlich mittelschweren Tour wurde meine bisher strapaziöseste Fahrradreise. Schuld waren nicht endlose Steigungen oder starker Gegenwind, sondern ein Temperaturunterschied von über 50 Grad Celsius, verbunden mit einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit, die seine Reise zu einem quälenden Unterfangen machten“, erzählt er weiter.

Start seiner Tour war die 22 Millionen Einwohner zählende Metropole Mumbai. Der Besuch dieser Stadt war auch mit ein Grund, Indien als Reiseland auszuwählen. Denn Heinz Zimmer hatte schon seit vielen Jahren den Wunsch, seinen indischen Freund Dev Dutt samt Familie wiederzusehen, bei dem er auf seinen ersten Reisen 1977 und 1984 gewohnt hatte und mit dem ihn eine tiefe Freundschaft verband. Aber seit 1984 hatte er den Kontakt verloren, kein Lebenszeichen und keine Adresse. So machte er sich direkt nach der Ankunft in Mumbai auf die Suche nach „seiner“ Familie, und obwohl die Hoffnung auf ein Wiedersehen gleich Null war, fand er auf  wundersame Weise nach 34 Jahren seinen Freund Dev , mittlerweile 82 Jahre alt, wieder. Für beide ein unglaublich emotionales und rührendes Wiedersehen. Nach zwei Tagen in Mahakali begann dann  Zimmers Tour nach Süden in Richtung Goa.  Er fuhr weiter bis Mangalore. Um für einige Tage der Hitze und dem Verkehr zu entfliehen, entschloss er sich kurzerhand mit dem Zug ins Dekkan Hochland zu fahren, um  die Stadt  Mysore, zu besuchen. Noch eine letzte Radetappe nach Coimbatore und eine Fahrt mit dem Bus brachte Zimmer nächsten Tag nach Kochi, auch als Cochin bekannt. Alappuzha oder auch Alleppey war dann das Ziel, Ausgangspunkt für Bootsfahrten durch die Backwaters, einem verzweigten Wasserstraßennetz im Hinterland der Malabarküste im Bundesstaat Kerala.  Wieder zurück und ein letzter Tag in Kochi, bevor es wieder heimwärts in Richtung Deutschland ging. Zimmer: „Wenn auch diese Tour wohl meine schwerste Reise war, so hatte es sich allein wegen des unverhofften Wiedersehens mit Dev und seiner Familie gelohnt, diese Strapazen auf sich zu nehmen.“

 Der Eintritt zu dem Multimediavortrag ist wie bei allen Veranstaltungen im Bildungszentrum frei. Spenden für ein soziales/karitatives Projekt, das die Referenten unterstützen, sind willkommen. Wegen der großen Nachfrage ist eine Anmeldung und Reservierung unter der Telefonnummer (0 68 49) 90 90 oder per E-Mail an: info.bzk.arbeitskammer.de notwendig.

 Fischen in Süd-Indien geschieht  in besonderer Art. Überdimensionale Netze werden ins Wasser gelassen. So ist der Fang-Ertrag sehr groß.

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 So sehen die Märkte in weiten Teilen Indiens aus: bunt und farbenfroh. Hier der Markt in der Stadt Mysore.

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 Das Wahrzeichen  der Metropole Mumbai, dem früheren Bombay, ist das Gateway of India. Der 26 Meter hohe steinerne Bogen ist eine große Attraktion. Die einzigartige Lage gleich am Hafen der Stadt macht es so berühmt.

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 Dieser bunt geschmückte Wagen steht auf der Straße in Gokarna Beach. Diese Wagen werden bei Hindufesten durch die Straßen gezogen. 

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