In Saarbrücken explodieren Mietpreise

Saarbrücken. Die Deutschen seien auf dem besten Wege, von einem "Volk der Dichter und Denker" zu einem "Volk der Dämmer und Dichter" zu werden. So umriss der Präsident der Eigentümerschutz-Gemeinschaft Hausund Grund Deutschland, Rolf Kornemann, die große Bedeutung der energetischen Sanierung von Wohngebäuden

Saarbrücken. Die Deutschen seien auf dem besten Wege, von einem "Volk der Dichter und Denker" zu einem "Volk der Dämmer und Dichter" zu werden. So umriss der Präsident der Eigentümerschutz-Gemeinschaft Hausund Grund Deutschland, Rolf Kornemann, die große Bedeutung der energetischen Sanierung von Wohngebäuden. Kornemann sprach gestern als Gast beim Landesdelegiertentag von Haus und Grund Saar in Saarbrücken.Der Referent meinte: "Das Thema wird uns nicht mehr loslassen. Und die Kosten werden im Wesentlichen bei den Eigentümern hängenbleiben." Kornemann ließ keinen Zweifel daran, dass seine Organisation die Energiewende mittrage, doch die Politiker müssten den Bürger auch sagen, was das an finanziellen Belastungen mit sich bringe. Nach einer neuen Studie werde sich "eine energetische Sanierung - von Einzelfällen abgesehen - nie rechnen". Vehement sprach sich der Verbandschef gegen eine gesetzliche Verpflichtung der Hausbesitzer zu Energiespar-Maßnahmen aus. Zur altersgerechten Umgestaltung des Gebäudebestandes wegen der demographischen Entwicklung meinte er, 98 Prozent der Wohnungen in Deutschland seien derzeit nicht altersgerecht. Auch dies werde schon in naher Zukunft ein Thema, auf das dringend reagiert werden müsse.

Der erste Vorsitzende von Haus und Grund Saar, Michael Weiskopf, nannte es einen "großen Erfolg", dass der ursprünglich geplante Zwang zur energetischen Sanierung zumindest für saarländische Hauseigentümer per Gesetz auf Druck seines Verbandes nicht komme. Was den saarländischen Immobilienmarkt betrifft, so explodierten in Saarbrücker Quartieren wie Staden und Rotenbühl derzeit die Preise; hingegen stünden auf dem Land bereits heute viele Objekte leer und seien nach Erkenntnissen des Verbandes auch nicht mehr zu vermieten.

Weiskopf, der seit Mai als Nachfolger von Karlheinz Parpart auch Geschäftsführer von Haus&Grund Saar ist, will den Verband mit aktuell 13 000 Mitgliedern attraktiver und moderner gestalten, um vor allem jüngere Mitglieder zu gewinnen: Man müsse "weg vom Image des Rechtsberaters, hin zum Image des Dienstleisters". Daneben wolle man auch gegenüber der Politik klar Position beziehen. in

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