In der Krise keine Mitarbeiter entlassen

Homburg. Jürgen John (Foto: Thorsten Wolf) , bisheriger Leiter des Homburger Michelin-Werkes, wurde gestern Nachmittag in einer Feierstunde verabschiedet. Der gebürtige Tholeyer hatte das Werk mit seinen 1200 Beschäftigten zwei Jahre lang geleitet

Homburg. Jürgen John (Foto: Thorsten Wolf) , bisheriger Leiter des Homburger Michelin-Werkes, wurde gestern Nachmittag in einer Feierstunde verabschiedet. Der gebürtige Tholeyer hatte das Werk mit seinen 1200 Beschäftigten zwei Jahre lang geleitet. Eigentlich hatte man dem 51jährigen Diplom-Ingenieur und Verfahrenstechniker bei seinem Antritt Anfang Juni 2009 fünf Jahre in Aussicht gestellt. Deshalb kam die Nachricht von seinem Wechsel in die Michelin-Konzernzentrale nach Clermont-Ferrand, der im Juli 2011 bekannt wurde, für alle Beteiligten sehr überraschend. John (Foto: Wolf) soll dort künftig für alle zwölf europäischen Lkw-Reifenwerke verantwortlich sein. Damit verliert er Homburg zwar nicht aus den Augen, aber Abschied-nehmen musste er gestern dennoch von einem Arbeitsplatz, der ihm als Saarländer ans Herz gewachsen war. Das spürte man auch bei seiner emotional geprägten Abschiedsrede. John hatte mitten in der Krise das Homburger Werk übernommen und es geschafft, keinen Mitarbeiter zu entlassen, wie der Betriebsratsvorsitzende Raymond Ott hervorhob. Statt dessen sei in Fort- und Weiterbildung investiert worden und das Homburger Werk sei gestärkt aus der Krise hervorgegangen.Derzeit werden dort jährlich insgesamt rund 800 000 Lkw-Reifen hergestellt und 400 000 Lkw-Reifen runderneuert.Auch Dieter Freitag, Direktor von Michelin Deutschland, dankte John für die geleistete Arbeit. Dieser hatte gemeinsam mit den Mitarbeitern auch eine Vision mit Zielen für die kommenden Jahre im Werk entwickelt. Und für eine besonders intensive Kommunikation auf allen Werksebenen gesorgt.

Nachfolgerin von John wird Lisa Janzen, Betriebswirtin und Pädagogin, die seit Herbst 2006 das Werk in Karlsruhe leitete. Dort produzieren rund 700 Mitarbeiter jährlich insgesamt 1,7 Millionen Leicht-Lkw-Reifen. Janzen hat ihren Wohnsitz bereits im Saarland. maa

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