Kommentar In der (Charme-)Offensive

Natürlich war es Zufall, dass der 75. Jahrestag des gescheiterten Hitler-Attentats  mit dem Führungswechsel im Bundesverteidigungsministerium zeitlich zusammenfiel.

Kommentar: In der (Charme-)Offensive
Foto: SZ/Robby Lorenz

Für Annegret Kramp-Karrenbauer bot der historische Anlass gleichwohl eine gute Gelegenheit, erste politische Akzente in ihrer neuen Verwendung zu setzen. Sie tat das mit einer regelrechten Charme-Offensive gegenüber der Bundeswehr und dem klaren Bekenntnis zu einer deutlichen Erhöhung der Militärausgaben. Beides ist dringend notwendig. Schon ihrer Vorgängerin Ursula von der Leyen eilte der Ruf voraus, im Amt der Wehrministerin nur einen Durchlauferhitzer für höhere Weihen, sprich, die Kanzlerschaft zu sehen. Bei Annegret Kramp-Karrenbauer ist die Ausgangslage jetzt nicht anders. Das muss Soldaten missmutig stimmen. „Sie können sich auf mich verlassen“, warb „AKK“ deshalb für einen Vertrauensvorschuss. Die Themen Extremismus in der Truppe und Aufstockung der Gelder sind damit aber nicht vom Tisch. Die Stunde der Wahrheit schlägt im Herbst. Dann wird der neue Wehretat festgezurrt. Für Kramp-Karrenbauer ist es die erste große Bewährungsprobe im neuen Amt.

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