Immobilienpreise sinken in vielen Saar-Gemeinden

Saarbrücken. Die Preise für freistehende Eigenheime, Reihenhäuser und Eigentumswohnungen sind in vielen saarländischen Gemeinden im Lauf der vergangenen zwölf Monate gesunken. Dagegen blieben die Wohnungs-Kaltmieten weitgehend stabil

Saarbrücken. Die Preise für freistehende Eigenheime, Reihenhäuser und Eigentumswohnungen sind in vielen saarländischen Gemeinden im Lauf der vergangenen zwölf Monate gesunken. Dagegen blieben die Wohnungs-Kaltmieten weitgehend stabil. In einigen Kommunen, etwa in Perl, wo viele Luxemburger Wohnungen suchen, seien die Preise jedoch gestiegen, berichtete der Immobilienverband IVD-West/Region Saarland am Freitag.Vor allem habe sich die schon länger anhaltende Talfahrt der Immobilienpreise in ländlichen Gebieten wie im Nordsaarland und im Bliesgau weiter fortgesetzt, sagte Burkhard Blandfort (Foto: Rau), stellvertretender Vorsitzender des IVD-West, in Saarbrücken bei der Vorlage des jährlich vorgelegten Preisspiegels. "Die Leute wollen zurück in die Städte und näher an die Infrastruktur wie Ärzte, Krankenhäuser, Einkaufsgelegenheiten und Restaurants ran", sagte Blandfort. Zurück "vom Land" wollten vor allem junge Familien und über 50-Jährige, die ihr Eigenheim auf dem Dorf verkaufen, wenn die Kinder aus dem Haus seien. Vor allem in der Hochwaldregion sei "eine äußerst geringer Nachfrage" festzustellen. Aktuell beherrschten zwei Gruppen den Markt: Vermögende, die ihr Geld nach der Finanzkrise wieder lieber in Sachwerte investierten, und Familien mit mittlerem Einkommen, die ein Eigenheim bauen oder kaufen wollen. Blandfort: "Die vermögenden Interessenten sehen aus Angst vor der Inflation die Immobilie als wertstabiles Investment an." Die Wünsche der zweiten Gruppe scheiterten jedoch oft an zu wenig Eigenkapital. "Die Banken prüfen heute die Bonität viel härter als früher und sie fordern mindestens 20 Prozent Eigenkapital." Wenn Kurzarbeit an der Saar in Entlassungen münden sollte, rechnet der IVD mit weiter rückläufiger Nachfrage nach Wohnimmobilien und sinkenden Preisen. In Saarbrücken, Völklingen, Saarlouis und Homburg blieben die Preise bislang einigermaßen stabil, in kleineren Gemeinden wie Sulzbach, Heusweiler, Dudweiler, Ottweiler und Merzig sanken die Immobilienpreise zwischen vier und 18 Prozent. Dillingen weist hier mit einem Minus von 18 den größten Preisverfall auf. Für ein gut ausgestattetes, gebrauchtes Einfamilienhaus nennt der IVD folgende Durchschnittspreise: Homburg 210 000 Euro, Neunkirchen 170 000 Euro, Saarbrücken 350 000 Euro und Wadern 130 000 Euro. Hans-Dieter Dienhold, Vorsitzender des Maklerverbandes RDM-Saar, mahnt mit Blick auf die Preise für Gewerbeimmobilien in Saarbrücken eine bessere und transparentere Stadtplanung an. "Die Gewerbetreibenden müssen wissen, wohin die Reise geht."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort