IHK sieht Saar-Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs

Berlin/Saarbrücken. Die deutschen Wirtschaftsverbände blieben trotz der Höchststände beim Ölpreis weitgehend gelassen - die Konjunktur erleide höchstens einen "kleinen Dämpfer", in erster Linie sei der private Konsum betroffen

Berlin/Saarbrücken. Die deutschen Wirtschaftsverbände blieben trotz der Höchststände beim Ölpreis weitgehend gelassen - die Konjunktur erleide höchstens einen "kleinen Dämpfer", in erster Linie sei der private Konsum betroffen. "Der Aufschwung ist deshalb noch nicht vorbei", sagte der Chefvolkswirt des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Volker Treier. "Die Ölpreisentwicklung hemmt die ansonsten noch dynamische Binnenmarktnachfrage etwas, aber sie würgt sie nicht ab." Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht in den neuerlichen Rekordpreisen "keine Katastrophenmeldung". "Angesichts der schwierigen Gesamtlage aus Währungsturbulenzen, der Verschlechterung der Währungsrelation, Finanzkrise und der Lage der US-Wirtschaft ist der Ölpreis aber ein weiteres Risiko, das die deutsche Wirtschaft belasten könnte", sagte BDI-Experte Reinhard Kudiß. Übertriebener Pessimismus sei jedoch unnötig, die Auftragsbücher der Industrie seien meist gut gefüllt. Dennoch bilde der hohe Ölpreis einen Kostenfaktor für Firmen und schmälere die Kaufkraft der Verbraucher. Die Saarwirtschaft wird im weiteren Jahresverlauf auf Wachstumskurs bleiben. Das signalisiert der IHK-Erwartungsindikator, der die Aussichten der Saarwirtschaft für die kommenden sechs Monate widerspiegelt (siehe Grafik oben). Er ist im Mai gegenüber dem Vormonat um vier Punkte auf plus zwei gestiegen. Am aktuellen Rand ist die Lage nahezu unverändert. Gut 92 Prozent der Saar-Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage mit gut oder befriedigend. "Die Konjunktur hat im Frühjahr zwar etwas an Schwung verloren, ist aber angesichts der Turbulenzen auf den internationalen Finanz-, Währungs- und Rohstoffmärkten weiterhin bemerkenswert robust. Für das Gesamtjahr rechnen wir damit, dass unser Land beim Wachstum gut mit dem Bund Schritt halten kann. Die wieder lebhafteren Geschäfte im Fahrzeugbau gleichen dabei die Bremswirkungen des Anpassungsprozesses im Bergbau aus." Das erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch zur Mai-Umfrage der IHK Saarland bei 180 Unternehmen mit über 110000 Beschäftigten. red/dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort