Saarbrücken/München. Die Stimmung in der saarländischen Wirtschaft hat sich im August weiter verbessert. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Saarland hat deshalb ihre Wachstumsprognose für das Gesamtjahr 2010 auf 3,8 bis vier Prozent angehoben. "Die Saar-Wirtschaft dürfte damit im laufenden Jahr etwa die Hälfte des krisenbedingten Einbruchs wieder wettmachen", sagte gestern IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch. "Die Konjunktur hat im Sommer erneut an Breite gewonnen. Impulse kommen nicht nur vom Export, sondern zunehmend auch von den Investitionen und vom privaten Verbrauch." Bereits im Juni hatte die Kammer ihre Prognose von 2,4 auf drei Prozent erhöht. Der IHK-Lage-Indikator kletterte gegenüber dem Vormonat nochmals um einen halben Punkt auf 25,5 Zähler, wie die August-Umfrage der Kammer unter 180 Unternehmen mit zusammen 110 000 Beschäftigten ergab. Damit ist Geschäftsklima fast so gut wie vor Ausbruch der Krise. Auch die Geschäftsaussichten schätzen die Betriebe wieder positiver ein, nachdem der entsprechende Erwartungsindikator in den vergangenen Monaten um mehr als sechs Punkte gesunken war. Der Wert stieg jetzt von 7,8 im Juli auf 10,7. Nicht nur hier im Saarland, sondern in ganz Deutschland ist die Wirtschaft weiter in Hochstimmung. Der Ifo-Index, das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer, legte nach einem Sprung im Vormonat nochmals zu und kletterte von 106,2 Punkten im Juli auf 106,7 Punkte. Das ist der höchste Stand seit gut drei Jahren. Die meisten Experten hatten mit einem Rückgang gerechnet. "Die deutsche Wirtschaft ist im stabilen Sommerhoch", sagte gestern Hans-Werner Sinn, Chef des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo. In den kommenden Monaten dürfte der Aufschwung weitergehen, jedoch mit etwas gebremstem Tempo, erwarten die Konjunkturforscher. Wie viele andere Volkswirte erwartet auch das Ifo-Institut, dass das Bruttoinlandsprodukt 2010 um mindestens drei Prozent zulegt. "Dieses Jahr ist sehr stark angelaufen, eine Drei vor dem Komma müsste drin sein", sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Abberger. mzt/dpa