IG Metall mit Mitgliederzuwachs

St Ingbert · Der Bezirk Mitte der Gewerkschaft IG Metall ist auf Wachstumskurs. „Seit vier Jahren steigt unsere Mitgliederzahl jeweils um ein Prozent pro Jahr“, bilanzierte gestern Bezirksleiter Armin Schild – „obwohl die Zahl der Beschäftigten konstant ist“.

Der Bezirk Mitte, der die Bundesländer Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland umfasst, hat inzwischen 314 000 Mitglieder. Vor allem Leiharbeiter, Angestellte und Jugendliche drängten in die Gewerkschaft. Anlass seines Fazits ist die jährliche Bezirkskonferenz, die heute in St. Ingbert stattfindet. Die rund 200 Delegierten, die von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) begrüßt werden, beschäftigen sich mit dem Arbeitsprogramm der nächsten Monate. Im Mittelpunkt stehen dabei die Vorbereitungen zur nächsten Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie. Ende 2014 läuft der Tarifvertrag aus. Schild rechnet mit einer ersten Verhandlungsrunde im Dezember.

Neben der Forderung nach einem höheren Entgelt will die IG Metall eine Regelung vereinbaren, die Arbeitnehmern flexible Arbeitszeiten ermöglicht, wenn sie zu Hause beispielsweise einen Pflegefall haben. "Die Arbeitgeber verlangen immer mehr Flexibilität von ihren Beschäftigten. Das darf keine Einbahnstraße sein", meint der Bezirksleiter. Die Arbeitszeitverkürzung wegen einer persönlichen Engpass-Situation dürfe nicht der Gnade des Arbeitgebers überlassen bleiben. "Das soll ein persönlicher Anspruch sein. Deswegen muss es tarifvertraglich geregelt werden."

Die bevorstehende Tarifrunde in der saarländischen Stahlindustrie sieht Schild gelassen. "Die schwierigste Phase ist für die beiden Stahlkonzerne an der Saar vorbei", sagt er. Schild, der sowohl bei Saarstahl als auch bei der Dillinger Hütte erster stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ist, hält sich allerdings mit Forderungen noch zurück.

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