IG Metall hofft auf einen Kurswechsel beim Thema Leiharbeit

Saarbrücken. Die IG Metall will sich mit aller Macht gegen die massive Zunahme der Leiharbeit zur Wehr setzen. "Es werden kaum noch Arbeitnehmer in unbefristeten Arbeitsverhältnissen eingestellt. Das ist für uns in der Nachkrisenzeit nicht nachvollziehbar", sagte der 1. Bevollmächtigte der Verwaltungsstelle Saarbrücken, Hans Peter Kurtz

Saarbrücken. Die IG Metall will sich mit aller Macht gegen die massive Zunahme der Leiharbeit zur Wehr setzen. "Es werden kaum noch Arbeitnehmer in unbefristeten Arbeitsverhältnissen eingestellt. Das ist für uns in der Nachkrisenzeit nicht nachvollziehbar", sagte der 1. Bevollmächtigte der Verwaltungsstelle Saarbrücken, Hans Peter Kurtz. Aus diesem Grund hat die Gewerkschaft für den 24. Februar einen bundesweiten Aktionstag unter dem Motto "Arbeit - sicher und fair" angekündigt, an dem sich auch saarländische Unternehmen beteiligen werden. Mehrere hundert betriebliche und öffentliche Aktionen sind geplant. "Wir wollen mit dem Aktionstag ein deutliches Zeichen an Politik und Wirtschaft senden. Es muss in diesem Bereich einen Kurswechsel geben", sagte Kurtz.Im Jahr 2010 haben die Firmen ihren Bedarf an Arbeitskräften nach Angaben der IG Metall nur zu 15 Prozent über unbefristete Neueinstellungen gedeckt, dagegen jedoch zu 42 Prozent über Befristungen und zu 43 Prozent über Leiharbeit. Die Zahl der Leiharbeiter belaufe sich im Saarland auf rund 11 000, bundesweit sei die Millionengrenze überschritten. Leiharbeiter verdienten bis zu 50 Prozent weniger und müssen oft Einschnitte bei Urlaub- und Weihnachtsgeld sowie Sozialleistungen hinnehmen. Die IG Metall fordert daher gleichen Lohn für gleiche Arbeit bei allen Lohnbestandteilen sowie gleiche Arbeitsbedingungen ab dem 1. Tag.

"Die Diskussionen, die jetzt rund um die Hartz-IV-Debatte aufgekommen sind, führen noch immer in die falsche Richtung. Es darf nicht sein, dass erst nach einem gewissen Zeitraum der gleiche Lohn gezahlt wird. Denn nichts hindert bisher den Arbeitgeber daran, den Leiharbeiter nach diesem Zeitraum gegen einen anderen auszutauschen", erklärt Kurtz. "Es muss darum gehen, Leiharbeit für den Arbeitgeber unattraktiv zu machen", forderte daher auch Michael Meinecke, Betriebsratsvorsitzender der Festo AG in Rohrbach. spr

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