Ideen für Theater-Netzwerke

Forbach. Wenn das Forbacher Carreau sich an der Ausrichtung des Festivals Primeurs in Saarbrücken beteiligt oder die Produktionen der Donlon Company während der Umbauphase des Staatstheater in seinen eigenen Spielplan mit aufnimmt, denkt man sich als Zuschauer nicht viel dabei

 Das Stück "Neffe, Vetter, Eiffelturm" war der Beitrag des SST zum Kulturhauptstadtjahr 2007 im Rahmen von Total Théâtre, einer grenzüberschreitenden Theaterkooperation. Foto: stage picture

Das Stück "Neffe, Vetter, Eiffelturm" war der Beitrag des SST zum Kulturhauptstadtjahr 2007 im Rahmen von Total Théâtre, einer grenzüberschreitenden Theaterkooperation. Foto: stage picture

Forbach. Wenn das Forbacher Carreau sich an der Ausrichtung des Festivals Primeurs in Saarbrücken beteiligt oder die Produktionen der Donlon Company während der Umbauphase des Staatstheater in seinen eigenen Spielplan mit aufnimmt, denkt man sich als Zuschauer nicht viel dabei. Ist das nicht selbstverständlich, wo wir doch alle in "einer" Großregion leben? Nur Eingeweihte kennen die organisatorischen Schwierigkeiten. Eingeweihte wie Sylvie Hamard und Frédéric Simon, die sich im EU-geförderten Kooperationsprojekt "Artbrücken" seit drei Jahren bemühen, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Wer hätte etwa gedacht, dass kostenlose Shuttle-Busse so eminent wichtig sind, um Zuschauer zu einem Besuch eines benachbarten Theaters über die Grenze zu locken? Genau das aber haben nicht nur Hamard und Simon festgestellt. Sondern auch die Akteure anderer grenzüberschreitender Kooperationsprojekte im Bereich Theater, etwa vom Oberrhein oder dem Dreiländereck Belgien-Niederlande-Aachen, die sich auf Einladung von "Artbrücken" diese Woche im Forbacher Burghof zum Erfahrungsaustausch trafen. Im Projekt "regio - theatre danse" etwa arbeitet das Theatre de la Place Lüttich mit Theatern in Aachen, Maastricht, Eupen und Hassel (Belgien) zusammen. Ist man dort vielleicht sogar schon einen Schritt weiter als hier? Die Theater hätten einen gemeinsamen Theater- und Tanz-Spielplan auf die Beine gestellt, erzählte regio-Mitarbeiter Joel Beyler. In Lüttich hat man einen berühmten Regisseur und einen Schauspieler aus den Niederlanden für eine Inszenierung eingeladen. Gespielt wurde zwar auf Französisch, aber die Niederländer konnten sich dadurch besser "wiederfinden".

Auch das grenzüberschreitende Kooperationsprojekt "Total Théâtre" präsentierte sich in Forbach. Es war wohl ein Zufall, dass gestern endlich der Vertrag für "Total Théâtre", eine Kooperation auf vielen Ebenen zwischen dem Staatstheater, dem Nationaltheater Luxemburg, den Theatern La Place Lüttich, dem Theater in Thionville und zwei Bühnen in Belgien feierlich unterzeichnet wurde. Die Zusammenarbeit gibt es bereits seit 2004. Einige Projekte sind daher längst umgesetzt, doch erst jetzt erhielten die Partner die Bewilligung und damit das EU-Fördergeld (2,1 Millionen Euro).

Auch das wurde bei der Diskussion klar: Ohne EU-Förderung sind solche zusätzlichen Anstrengungen der Theaterinstitutionen kaum zu stemmen.

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