IAA setzt auf 159 Weltpremieren

Frankfurt · Die deutschen Hersteller wollen in dieser Woche auf der Automesse IAA den schwachen Absatz in Westeuropa mit neuen Modellen ankurbeln. VW will als Folge der Absatzkrise aber Kosten drücken und Investitionen verschieben.

. Aufbruchstimmung in Frankfurt: Zum Start der weltgrößten Automesse IAA (12. bis 22. September) verspricht sich die Branche nach fünf Jahren Absatzkrise in Europa reichlich Rückenwind. "Die diesjährige IAA markiert einen Wendepunkt", sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann. 159 Weltpremieren sollen die Lust am Neuwagen wecken, gleichzeitig sollen neue E-Autos etwa von VW und BMW die Elektromobilität in Schwung bringen.

Das zweite Top-Thema der 65. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) sind digital vernetzte Autos, die Hindernisse auch hinter Bergkuppen oder Kurven erkennen. Für Experten ist die Vernetzung des Autos eine Revolution: Künftig können Autos den Fahrer durch automatisierte Fahrfunktionen entlasten und ihn in kritischen Situationen unterstützen - oder solche Situationen ganz vermeiden. "Vernetzung bringt für alle Verkehrsteilnehmer mehr Sicherheit - und für den Fahrer zusätzlich mehr Komfort", betonte Wissmann.

Der VDA sieht die IAA als Stabilitätsanker in der schwierigen Auto-Konjunktur in Westeuropa. Experten erwarten dort wegen der Auswirkungen der Eurokrise für 2013 das schlechteste Autojahr seit Jahrzehnten. Ford-Chef Alan Mulally sieht in der "Welt" allerdings nun Anzeichen für Entspannung: "Europa hat die Talsohle erreicht, und es gibt Anzeichen, dass sich der Markt erholen könnte." Für dieses Jahr rechnet Ford im Europa-Geschäft wie 2012 mit einem Vorsteuerverlust von 1,8 Milliarden Euro - etwas weniger als zunächst befürchtet. VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch sieht die Lage auch mittelfristig mit Sorge. "Für die nächsten Jahre rechnen wir insbesondere in Westeuropa nicht mit deutlichen Wachstumsimpulsen", sagte er der "Börsen-Zeitung". VW wolle daher Kosten drücken und Investitionen verschieben.

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