Hü und hott in Sachen geplantes Berliner Guggenheim-Labor
Berlin. Ungeachtet einer am Dienstag zunächst verkündeten Absage ist das Forschungslabor des Guggenheim Museums für Berlin noch nicht endgültig verloren. Das Land Berlin und das New Yorker Museum sondieren nun, ob sich noch ein alternativer Standort zu dem nun verworfenen in Kreuzberg finden lässt
Berlin. Ungeachtet einer am Dienstag zunächst verkündeten Absage ist das Forschungslabor des Guggenheim Museums für Berlin noch nicht endgültig verloren. Das Land Berlin und das New Yorker Museum sondieren nun, ob sich noch ein alternativer Standort zu dem nun verworfenen in Kreuzberg finden lässt. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) setzte sich inzwischen in einem Brief an die Guggenheim-Stiftung für den Standort Berlin ein.Die Guggenheim Stiftung hatte nach Gewaltandrohungen anonymer Kreise das von Mai bis Juli geplante "BMW Guggenheim Lab" auf einer Brachfläche in Berlin-Kreuzberg abgesagt. "Wir befürworten eine lebhafte Diskussionskultur, können aber das Risiko gewalttätiger Übergriffe nicht eingehen, wie sie von einer kleinen Minderheit angedroht wurden", teilte das New Yorker Haus mit. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin warnte derweil vor einem "fatalen Signal". "Die Irritationen um das Projekt werden auch bei Investoren registriert, die sich am Wirtschaftsstandort Berlin engagieren wollen", sagte Hauptgeschäftsführer Jan Eder gestern.
Das reisende Labor ist als Diskussions- und Forschungsplattform über das Leben in Großstädten konzipiert. Erste Station war New York, nach Berlin soll es von Dezember an nach Mumbai in Indien gehen. Ein BMW-Sprecher hatte am Dienstag betont, nicht die Proteste von Anwohnern hätten zur Absage geführt, sondern die Gewaltandrohung und eine entsprechende Einschätzung der Polizei. Die Gegner des Projektes in Kreuzberg feierten inzwischen die Absage an den bisher geplanten Standort als Sieg. "Es hat sich gezeigt, dass Widerstand gegen Investoren-Großprojekte erfolgreich sein kann", erklärte David Kaufmann von der Initiative "BMW - NEE! Anwohner gegen das geplante "BMW-Lab" im Wrangelkiez". dpa