Hohe Unsicherheit in Frankreich
Saarbrücken. In Frankreich werden dieses Jahr 30 000 bis 50 000 Arbeitsplätze verloren gehen. Das prognostizierte der Geschäftsführer der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer in Paris, Jörn Bousselmi, beim 17. Deutsch-Französischen Business-Lunch bei der IHK Saarland in Saarbrücken
Saarbrücken. In Frankreich werden dieses Jahr 30 000 bis 50 000 Arbeitsplätze verloren gehen. Das prognostizierte der Geschäftsführer der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer in Paris, Jörn Bousselmi, beim 17. Deutsch-Französischen Business-Lunch bei der IHK Saarland in Saarbrücken. Er analysierte in seinem Referat die Konsequenzen für das deutsch-französische Geschäftsklima nach dem Sieg der Sozialisten bei der Frankreich-Wahl.Bousselmi bemängelte, dass derzeit für Unternehmen jede Planungssicherheit fehle. Angekündigt sei, dass Frankreich bis 2017 null Neuverschuldung anstrebe, was zur Hälfte über Einsparungen und zum Rest über höhere Steuern erfolgen solle. Das deutsche Engagement in Frankreich sei nach wie vor groß, wobei Bousselmi das deutsch-französische Verhältnis eine "Zweckgemeinschaft" nannte.
IHK-Hauptgeschäftsführer Hermann Götzinger sagte, die Achse Berlin-Saarbrücken-Paris funktioniere weiterhin. 2011 hat das Saarland für 2,4 Milliarden Euro Waren und Dienstleistungen nach Frankreich ausgeführt (vor allem Autos und Stahlteile) sowie für 2,1 Milliarden Euro Waren aus dem Nachbarland eingeführt. Das entsprach etwa 16 Prozent des Handelsvolumens.
Der französische Generalkonsul Philippe Cerf kündigte nach vier Jahren an der Saar seinen Abschied zum 31. August an. Er werde dann als Diplomat in Warschau tätig sein, sagte er. Sein Nachfolger als französischer Generalkonsul an der Saar werde der in Helsinki tätige Diplomat Frederic Joureau (45).
Morgen, so Cerf, werde der französische Botschafter Maurice Gourdault-Montagne mit Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) zusammentreffen. Das nächste Deutsch-Französische Business-Lunch findet am 14. September in Amnéville statt. ulo
