Hoffnung auf Rettung von Saargummi steigt

Wadern. Beim Autozulieferer Saargummi in Wadern-Büschfeld sind offenbar die Chancen gestiegen, eine Insolvenz abwenden zu können. Der dafür notwendige Personalabbau ist großteils bereits auf den Weg gebracht. "Für mehr als 150 Mitarbeiter haben wir eine Lösung gefunden", sagte Personalchef Werner Milert gestern auf SZ-Anfrage

Wadern. Beim Autozulieferer Saargummi in Wadern-Büschfeld sind offenbar die Chancen gestiegen, eine Insolvenz abwenden zu können. Der dafür notwendige Personalabbau ist großteils bereits auf den Weg gebracht. "Für mehr als 150 Mitarbeiter haben wir eine Lösung gefunden", sagte Personalchef Werner Milert gestern auf SZ-Anfrage. Hinzu kämen noch 50, die in Altersteilzeit seien und jetzt früher in Rente gehen könnten. Über 50 Beschäftigte müsse die Geschäftsführung in den kommenden Tagen noch von einem Ausscheiden aus dem Unternehmen überzeugen. Insgesamt sollen 285 der 1200 Stellen abgebaut werden, bezifferte Milert die Zielmarke. Vor gut einem Monat war von 300 die Rede gewesen. "Wir sind davon überzeugt, dass Saargummi nicht Insolvenz anmelden muss", machte er Hoffnung, die übrigen Arbeitsplätze in dem Büschfelder Werk retten zu können. Milert wollte aber noch nicht Entwarnung geben. Denn eine Wende zum Besseren sei in punkto Aufträge für den Hersteller von Dichtungen aber bislang nicht erkennbar. Immerhin "scheint die Talsohle erreicht zu sein."Ende Mai hatte Unternehmenschef Detlev Bartels die massiven Einschnitte angekündigt und mit Umsatzeinbußen von 30 bis 35 Prozent begründet. Weil bei Saargummi pro Monat rund 750 000 Euro Verlust aufliefen, müssten die Kosten schnell gesenkt werden, um eine Insolvenz zu verhindern. Im März hatte das Unternehmen bereits kurz vor dem Aus gestanden. Knapp 70 Mitarbeiter werden nach Angaben des Personalchefs in eine Transfer- und Qualifizierungsgesellschaft wechseln. Bis zu einem Jahr können die Betroffenen an Fortbildungen teilnehmen. Mit etwa 30 Mitarbeitern habe man Aufhebungsverträge geschlossen. Einige befristete Verträge seien ausgelaufen, hinzu kämen einzelne Kündigungen. Für gut ein Dutzend Beschäftigte habe das Unternehmen mit Hilfe der Arbeitsagentur Betriebe gefunden, die Umschulungen ermöglichten. Sollten die weiteren Gespräche nicht dazu führen, dass sich noch 50 Mitarbeiter finden, die das Unternehmen verlassen, müsse Saargummi "demnächst betriebsbedingte Kündigungen" aussprechen, kündigte Milert an.Die frühere Saarberg-Tochter Saargummi hat bereits einige Krisenjahre durchlitten. So war zum Beispiel Anfang 2003 der Abbau von 250 Stellen im Laufe von vier Jahren angekündigt worden. Im Zuge der anziehenden Konjunktur war die Belegschaft aber zwischenzeitlich wieder gewachsen.

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