Hilfe für Griechenland könnte Deutschland 18 Milliarden kosten

Berlin. Die immer wahrscheinlicher werdenden deutschen Notfall-Kredite für Griechenland könnten deutlich höher ausfallen als bisher veranschlagt. Sollte Athen auch 2011 und 2012 Finanzspritzen benötigen, müssten dies die Euro-Länder wohl allein stemmen - ohne weiteres Kapital vom Internationalen Währungsfonds (IWF)

Berlin. Die immer wahrscheinlicher werdenden deutschen Notfall-Kredite für Griechenland könnten deutlich höher ausfallen als bisher veranschlagt. Sollte Athen auch 2011 und 2012 Finanzspritzen benötigen, müssten dies die Euro-Länder wohl allein stemmen - ohne weiteres Kapital vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Hintergrund ist, dass der IWF stets eine Obergrenze für einen mehrjährigen Kredit einhalten muss. Der Anteil Deutschlands an einem möglichen Hilfspaket über drei Jahre könnte daher auf bis zu 18 Milliarden Euro steigen, bestätigten Koalitionskreise gestern in Berlin: "Das kann ein Fass ohne Boden werden." Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) rechnet damit, dass Griechenland die angebotene Kredithilfe der Euro-Gruppe in Anspruch nehmen wird. Unklar bleibt, wie Berlin die für dieses Jahr in Aussicht gestellten Notfall-Kredite von bis zu 8,4 Milliarden Euro rasch umsetzt. Nachdem Schäuble in der Unions-Fraktionsspitze mit seinem Plan abgeblitzt war, die möglichen Hilfen an ein anderes Gesetz anzukoppeln, wird nun ein eigenes Gesetz angestrebt. Der IWF hat die Höhe seines Beitrags noch nicht endgültig festgelegt. Die EU rechnet aber damit, dass insgesamt etwa 15 Milliarden Euro fließen werden. Die 16 Euro-Länder wollen in diesem Jahr Notfall-Kredite von bis zu 30 Milliarden Euro beisteuern.Experten der EU haben Athen unterdessen die harten Sparvorgaben für die kommenden Jahre präsentiert. "Das Ziel der Gespräche in Athen ist, ein Programm für die notwendigen wirtschaftlichen Anpassungen auszuarbeiten", hieß es in der EU-Kommission. Dabei werde es um Details der Einsparungen gehen, die Athen bis 2012 leisten muss. dpa

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