Heuchlerisches Getue ist programmiert

Ihr Schreiben Heuchlerisches Getue ist programmiert Zum Beitrag „Geliebte von Priestern klagen beim Papst über den Zölibat“ (Ausgabe vom 19. Mai) Die katholische Kirche ist sexualfeindlich.

Zu diesem Befund muss ich leider kommen. Die Kirchenväter (wie Augustinus) und die Scholastik (vor allem Thomas von Aquin) prägen bis heute ihre Lehre. Demnach ist die Sexualität verwerflich, teuflisch und sündhaft, wohingegen die Jungfräulichkeit und die Keuschheit als heilige Tugenden gelobt werden. Der Zölibat basiert auf dieser sexualfeindlichen Einstellung der Kirche. Papst Franziskus wird daran nichts ändern. Mit seiner Bescheidenheit erntet er zwar Sympathie, aber mit einer lange überfälligen Reform der katholischen Kirche geht das nicht einher, hat damit überhaupt nichts zu tun. Auch zukünftig werden viele Priester im Verborgenen eine Geliebte haben und nach außen den Zölibat leben. Den Zwang dazu in der katholischen Kirche finde ich heuchlerisch, unmenschlich und abstoßend.

Hans Reiter, Merchweiler

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