Heilquellen-Kosmetik von der Saar

Homburg · Die exklusive Nutzung einer Heilquelle der Barmherzigen Brüder in Rilchingen-Hannweiler ermöglicht es dem Unternehmen Dr. Theiss Naturwaren in Homburg, „Heilquellen-Kosmetik“ künftig weltweit an den Start zu bringen.

. Das mittelständische Unternehmen Dr. Theiss Naturwaren, inzwischen weltweit aktiv, setzt auf ein weiteres Standbein. Vom Saarland aus kommt im 35. Jahr des Bestehens die neue Produktlinie "Heilquellen-Kosmetik" auf den Markt, von der sich Geschäftsführer Giuseppe Nardi schnell internationalen Erfolg verspricht. "Wir beginnen damit in Deutschland und wollen nach einer Einführungsphase von etwa eineinhalb Jahren diese Produkte weltweit anbieten", betont Nardi gegenüber unserer Zeitung. Gestartet wird die Serie zunächst in fünf Varianten. Als Grundlage zur Produktion dient eine Thermalwasser-Heilquelle der Barmherzigen Brüder in Rilchingen-Hannweiler. Dr. Theiss hat die Nutzungsrechte daran erworben. Nach einer ausführlichen Testreihe mit ermunternden Ergebnissen bestehe das Ziel darin, Heilwasser in Kombination mit einem besonderen medizinischen Nutzen in der Hauptpflege einzusetzen.

Mit solchen Innovationen treten die Saarländer gegen die Großen in der Branche wie Beiersdorf, L`Oréal, Unilever und Procter & Gamble an, weiterhin jedoch auch bewusst mit dem Ziel, als Unternehmen an der Saar zu bleiben. "Die Märkte, auf denen solche Großanbieter vor Ort mit eigenen Repräsentanzen aktiv werden, sind für uns zu groß", begründet Nardi die eigene Strategie, die laute: Vom Saarland aus weiter konsequent wachsen.

Man versuche, jährlich bis zu 40 neue Innovationen auf den Markt zu bringen. Das Sortiment von Dr. Theiss umfasst inzwischen 2000 Produkte, die für den weltweiten Apotheken-Verkauf in über 20 Ländern hergestellt werden anhand von über 1000 Rohstoffen und über 400 Rezepturen. Das Unternehmen unterhält 20 Tochtergesellschaften und kooperiert mit Vertriebspartnern in über 60 Ländern. Der 2012 erzielte Gesamtumsatz von 250 Millionen Euro, davon 86 Millionen Euro in Deutschland, soll 2013 noch übertroffen werden. Das Netto-Betriebsergebnis lag 2012 bei 20,6 Millionen Euro.

50 Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren in die Modernisierung der Unternehmenszentrale investiert, der Großteil in Maschinen in der Produktion. 2006 wurde eine neue Betriebsstätte in Homburg errichtet, 2011 folgte das neue Verwaltungszentrum. Dr. Theiss beschäftigt 1500 Mitarbeiter, davon 350 Festangestellte im Saarland.

Zwei Drittel des Umsatzes kommen aus Osteuropa, wo sich das Unternehmen von Anfang an stark engagiert hat. Insbesondere in Russland, Polen, der Ukraine und Tschechien. Hohe Erwartungen habe man an das Engagement im neuen EU-Mitgliedsland Rumänien. "Dort wollen wir verstärkt wachsen", so Nardi. Auch Russland biete noch "erhebliches Potenzial". Dort ist man mit der Zahncreme Lacalut besonders stark vertreten, dem bis heute erfolgreichsten Produkt neben der Olivenöl Pflegeserie. Lacalut wird in über 50 Ländern angeboten in einer Anzahl von 50 Millionen Packungen jährlich.

Mit dem Standort Saarland sei man sehr zufrieden. Es gehöre auch zur Strategie, dass die Geschäftsführung Kunden und Führungskräften bei Kontaktaufnahmen sowohl die Region als auch die Kulinarik näher bringt. Unter Einbeziehung von Luxemburg und Paris. Auch zum Land sowie dem Wirtschaftsministerium bestünden konstruktive Kontakte.

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